Unsere Cooks in den Bergen

die älteren Modelle (T1), inkl. Skipper und Marco Polo
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CGN
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Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von CGN » 17.07.2018 17:18

Hallo zusammen,

Ich würde gerne mit euch darüber sprechen wie sich unsere Busse in den Bergen verhalten.

Ich war die letzten Jahre immer in flachen Ländern unterwegs und bin gerade das erste Mal in den Alpen.

Ich habe den 309d mit dem alten Automatikgetriebe.

Meine Erfahrung bisher nach ein paar Pässen:

Steigungen gehen mit runter schalten ganz gut, auch das anfahren weil man z.b. einen Radfahrer überholen muss geht gut.
Ich schalte bei 30 in den 1 Gang, bei 40 in den 2 und in den dritten nur wenn der Berg zu Ende ist.

Bergab geht meistens im 2, wenn es richtig steil wird im 1 Gang.
Nervig ist bergauf wie bergab die Lautstärke, aber das kennt man ja.
Bei der Temperatur gab es bisher keine Probleme, bergauf etwas erhöhte Temperatur bei 90 Grad.

Bergab riecht es etwas, ich denke das ist das Getriebe das heiß wird. Eben ist mir aufgefallen, dass die mittlere Schiene der Bank richtig heiß wird, die anderen beiden aber nicht. Ich denke das kommt vom Getriebe, das ja darunter sitzt.

Gestern hatte ich leider kurzfristig überhitzte Bremsen. Ich hatte eigentlich darauf geachtet die Motorbremse zu nutzen, auf den letzten Metern mit Ziel vor Augen bin ich aber was nachlässig geworden.
Sonderbar fand ich, dass die Bremsen sich nicht durch stinken aufmerksam gemacht haben. Der Ausfall kam aus heiterem Himmel und ich konnte das Pedal zu 3/4 durchtreten.

Jetzt interessieren mich eure Erfahrungen. Nimmt das Getriebe durch diese Beanspruchung schnell Schaden? Was kann ich meinem James gutes tun? (Getriebeöl und Bremsflüssigleit vor 10.000 km getauscht)

Eine schöne Zeit euch allen.
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Thomas S.
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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von Thomas S. » 17.07.2018 19:58

Hallo Cookler,
ich wollte den Gotthardpass mit unserem Dicken hoch, habe aber drei Kilometer vor dem Ziel abbrechen müssen, da die Maschine überhitzen wollte. Heute, aus der Distanz betrachtet, vermute ich, dass ich mit zu wenig Drehzahl gefahren bin und dadurch der Lüfter zu langsam war und die Wasserpumpe ebenso. Das Getriebe machte sich ebenfalls bemerkbar, indem es urplötzlich wie wild rauf- und runterschaltete und ich das Ganze dann erst durch manuellen Eingriff stoppte. Ich konnte zum Glück in eine Baustelle fliehen, dort wenden und dann im 2.Gang Bergab rollen, so kühlten Motor und Getriebe schnell ab und der Bus hat diese Tour schadlos überstanden. Euch noch einen schönen und störungsfreien Urlaub.
Gruß Thomas S.
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AndiP
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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von AndiP » 18.07.2018 18:14

Moin,
Passfahrten haben noch keine Probleme gemacht. Genug Drehzahl und Zeit sind wichtig. Und runter möglichst nur mit den Motor bremsen. Versagende Fußbremse ist ein blödes Gefühl... Entlüften ist jetzt wichtig, alle 8 Entlüfter.
Zu hohe Motortemperatur hatte ich nur, als ich den Ätna ohne Viscolüfter hoch fahren wollte. Unmöglich, ich musste umdrehen. Sonst steigt die Temperatur nie über 90Grad.

Andi
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AndiP
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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von AndiP » 20.07.2018 15:47

Ergänzung:
Wie sind heute die Transfogarasche Hochstrasse über die Kaparten gefahren. Passhöhe gut 2000m.
Meine Fahrweise hat funktioniert, mit 30 im 2. Gang hoch und auch wieder runter. Kühlwasser blieb unter 90Grad, Bremse habe ich kaum genutzt.
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CGN
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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von CGN » 21.07.2018 06:45

Mache es jetzt genau so. Klappt super



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Roadrunner
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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von Roadrunner » 21.07.2018 22:26

Hallo CGN,
nach meinen Erfahrungen mit der "neuen Bremsflüssigkeit" gehe ich von einem Wechselintervall von 2 Jahren aus.
Das Zeug zieht leider Wasser, was bei stark erhitzten Bremsen zu Wasserdampfbildung im Bremsattel führt und die Bremsleistung unter Umständen gegen 0 geht. Zu einem Wechsel nach gefahrenen Km ist demnach nicht zu raten.

Zur Motortemperatur möchte ich erwähnen, dass der Viskolüfter festgestellt werden kann, damit er immer mit voller Motordrehzahl läuft. Das habe ich früher mit LKWs im staubigen Baustellenverkehr gemacht um Motorüberhitzungen zu vermeiden. Ist vielleicht auch ein Trick bei den derzeitigen Außentemperaturen, wenn der Cook richtig ziehen muss.

Getriebetemperatur von Automatikgetrieben. Dazu habe ich mal eine teure Erfahrung gemacht.
Ein Volvo 244 DL Automatik mit VW LT - 6 Zylinder Dieselmotor war mal meiner. Mit Anhängekupplung und 2000 kg Anhängelast. Super Auto. Was mir keiner, auch der TÜV bei der Abnahme nicht gesagt hat ist die Tatsache, dass Volvo bei der Anhängelast einen Zusatzkühler für das Getriebe vorsieht.
Nicht wissen kostet Geld. Nachdem ich das zweite Mal die Kopfdichtung erneuert hatte bin ich selbst der Sache auf den Grund gegangen. Im Wasserkühler des Motors war ein Wärmetauscher für das Getriebe verbaut. Im Lastbetrieb heizte mir das Getriebe den Motor auf 100 Grad und mehr auf. Leider war die Temperaturanzeige sehr ungenau. Ich habe im Getriebeölkreislauf ein Termometer installiert. Es wurden Temperaturen des Öles von bis zu 160 Grad gemessen. ATF Getriebeöle können diese Temperaturen verkraften ohne die Schmierfähigkeit einzubüßen. Ich habe dann einen Ölkühler aus einem luftgekühlten VW Motor in den Ölkreislauf eingebaut und die Temperatur ging nicht mehr über 130 Grad. Kopfdichtung blieb heil.

Da nach den Angaben der Öl-Hersteller die Temperaturbeständigkeit bei ATF -30 bis +400 Grad liegt, wird der Geruch eher von der Umgebung des Getriebes stammen. Ein Schaden ist sicherlich nicht zu erwarten.
Euch weiter eine Gute Fahrt, Gruß, Lutz
100% Sauger, nur Halbtote werden künstlich beatmet! :lol: "Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Hubraum".

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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von AndiP » 22.07.2018 07:16

Moin Lutz

Es ist richtig, dass man die Visco überbrücken kann. Für den Fall einer defekten Visco steht das auch so in der Anleitung, mit Bildchen.
Allerdings ist es sehr schwierig bis unmöglich, die Klammern weit genug zu biegen, damit die halten. Wahrscheinlich muss man dazu den Kühler abbauen. Ich habe es jedenfalls unterwegs nicht geschafft und bin daher ohne Visco weiter gefahren. Man muss natürlich wissen, wie man fährt...
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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von Freigaenger » 31.07.2021 12:47

Moin moin,

ich hole das hier aus gegeben Anlass mal hoch.

Ich habe hier im Ort ein steiles Tal, geht nicht lange bergab aber reicht für Testfahrten und um den Motor warm zu kriegen.

Bisher hatte ich nie Probleme, aber zuletzt ist mir zweimal die Bremse überhitzt und ich bin ins leere getreten.

Nun werde ich, weil es eh dran ist, die bremsen sprich Beläge, Scheiben, Flüssigkeit und wenn ich schon mal dran bin auch die bremsschläuche neu machen und die trommelbremsen hinten nochmal nachstellen.

Um aber zukünftig das überhitzen in einer möglichen Alpen Überquerung zu vermeiden wüsste ich gerne wie ihr bremst. Also kleiner Gang ist klar (ex Soldat) so runter wie man hoch fährt. Aber wie bremst ihr. Kurz vor den Kurven einmal heftig, bzw wenn die Drehzahl zu hoch geht. Ständig stotternd. Oder wie mache ich das in den Alpen? Da geht es ja länger Abwärts und auf eine Blechbremsung habe ich keine Lust.

Permanent ein bisschen fällt ja aus.

Handelt sich um den 207d mit Automatik von 1979 also 16mm Vollbremsscheiben.

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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von AndiP » 31.07.2021 15:31

Moin,
im gleichen Gang runter wie rauf ist eh klar. Dann braucht man kaum noch zu bremsen, höchstens noch vor Spitzkehren.

Wenn die Brense überhitzt, wurde nach meiner Erfahrung falsch entlüftet. Vorne hat jeder Sattel 3 (drei!) Entlüfter. Wrtden die äußeren vergessen, bleibt alte wasserhaltige Flüssigkeit im System und kocht frühzeitig.
Werkstätten explizit auf die Entlüfter hinweisen. Meinem Schrauber entgleisten ein wenig die Gesichtszüge, als ich ihm vom Bremsversagen erzählte und nach den äußeren Entlüftern fragte...

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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von Freigaenger » 31.07.2021 17:22

Top Andi danke,

Ich habe die selbst entlüftet, aber natürlich nur je Rad an einem entlüftungsnippel.



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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von AndiP » 31.07.2021 19:17

Na dann... Räder runter und die -wer weiß wie alte- Plörre ablassen. Du wirst dich wundern, wie viel die Bremsen doch aushalten :idea:

Wie weit es nötig ist, alles zu erneuern, musst du anhand des Zustandes beurteilen. Vielleicht kann ja alles bleiben wie es ist 8) , nur neue Flüssigkeit und hinten einstellen.
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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von Freigaenger » 01.08.2021 08:33

Weil mein Mongo beim Bremsen nach links zog hab zuletzt mal nach den Belägen geschaut um den rechten wieder gangbar zu machen und dabei festgestellt dass die beim leichten berühren schon bröckeln.

Ergebnis nun ist, kalte bremsen zieht er nach links und mit warmen dann leicht nach rechts

Die Scheiben sind eigentlich ich ausreichend dick und ohne Grat meine ich, muss ich aber nochmal richtig unter die Lupe nehmen.

Bremsleitungen weiß ich nicht mehr, aber ich glaube mich zu erinnern, das der Tüvprüfer letztes Jahr sie zwar durchgewunken hat aber sie schon älter waren. Auf die 15€ kommt es aber nicht an



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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von Hohue » 02.08.2021 21:36

Hallo,

ich bin fast alles in den Alpen gefahren, einschließlich La Bonette. Hoch und runter
jeweils im ersten bzw. zweiten Gang. Beim Runterfahren nie Gas geben, der
Motor erreicht auf Grund des Gefälles automatisch eine höhere Drehzahl,
Sollte es vor den Kurven "schnell" werden" bremse ich kurz scharf ab. Danach
einfach wieder rollen lassen.

viele Grüße

Uwe

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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von Freigaenger » 03.08.2021 21:18

Hallo Uwe,

danke für die Erläuterung. Dann bin ich ja nicht so falsch unterwegs gewesen, habe es exakt so gemacht.

Dann liegt es definitiv an den falsch entlüfteten Bremsen.

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Re: Unsere Cooks in den Bergen

Beitrag von Freigaenger » 19.08.2022 15:01

Hallo zusammen,

aus gegebenem Anlass möchte ich das Thema nochmal aufgreifen.

Anfang der Woche war ich in Granada auf einem wunderschönen Platz in den Bergen.

Hinauf ging es im 1-2 Gang mit 15-25 km/h.

Als ich am folgenden Morgen hinunter gefahren bin waren das ca. 25 Minuten. Dabei habe ich versucht möglichst viel mit der Motorbremse zu machen und stoßweise runterzubremsen wenn die Drehzahl zu hoch wird.

Unten angekommen, wie erwartet, der tritt ins leere, die Bremsflüssigkeit war am kochen.

Daher meine Frage:

Was ist günstiger in solch einer Situation. Schleichfahrt, 1 Gang, Schrittgeschwindigkeit und Dauerbremse über das gesamte Stück.
Oder:
Wo möglich auch der zweite Gang, um etwas mehr Fahrtwind auf die Anlage zu bekommen und bei 40-50 km/h wieder stoßweise herunterzubremsen.

Da letzteres zur Überhitzung geführt hat überlege ich ob in dieser besonderen Situation nicht Variante 1 besser ist.

Tatsächlich denke ich aber dass beide unweigerlich zur Überhitzung führen und ich für den Weg runter nächstes mal 1,5 Stunden einplanen sollte und auf der Hälfte eine Stunde Pause machen sollte.

Ich bin gespannt was ihr sagt, wie ihr es löst.

JC 207d 1979 Automatik & SERVOLENKUNG


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