Erfahrungen mit Rost bei 310 D

die älteren Modelle (T1), inkl. Skipper und Marco Polo
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sandra_sam
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Erfahrungen mit Rost bei 310 D

Beitrag von sandra_sam » 20.01.2019 19:19

Hallo zusammen, wir hätten die Möglichkeit von einem Bekannten einen 310 D zu kaufen - er sieht insgesamt noch sehr gut aus, hat knapp 200.000 km und würde 14.000 EUR kosten (BJ 93). Großes Thema ist natürlich Rost. Wir haben mehrfach gelesen, dass dies das Hauptproblem bei den älteren James Cook ist. Beim Ansehen haben wir bemerkt, dass innen unter dem Beifahrersitz Rost ist (scheint von der Platte drunter zu kommen, siehe Bild) - ist das ein typisches Problem und sollten wir besser die Finger von dem Angebot lassen? Außerdem hat er recht viel Rost am Auspuff und den Blattfedern? Wie problematisch würdet ihr das einschätzen? Es wäre toll, wenn ihr euch das ansehen und mir ev. Hilfestellung bei der Kaufentscheidung geben könntet - ich würde den James Cook gerne für meine Europa-Reisen (v.a. im Sommer) nutzen - nicht als Alltagsfahrzeug. Was wäre in euren Augen ein gerechtfertigter Preis? Müsste rostmässig sofort was gemacht werden?

Vielen Dank für eure Einschätzungen - es ist toll, dass es dieses Forum gibt und man sich hier austauschen kann!
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AndiP
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Re: Erfahrungen mit Rost bei 310 D

Beitrag von AndiP » 21.01.2019 11:36

Hallo,
zum Thema "Rost" ist hier schon eine Menge geschrieben worden. Einfach mal suchen.
Die gezeigte Rostellen am Heckelement geben mir zu denken. Da könnte Wasser im Türrahmen nach unten fließen. Regenrinnenverklebung genau auf Haarrisse untersuchen. Regenrinne rostig?
Der rostige Sitzträger deutet auf einen Wassereinbruch von vorne hin. Auch hier: Regenrinnenverklebung? Rostspuren im Motorraum Richtung Fahrgastraum? Beides Stellen, die sofort repariert werden müssen.
Das Wasser von vorne kann auch bis zum Übergang des Fahrgast- zum Wohnraum geflossen sein. Wie sieht das Holz unter der Gummimatte an dem Übergang aus? Trocken oder Torf?
Die Fahrertür sieht (zumindest auf dem Foto) gruselig aus - wenn am ganzen Wagen so gepfuscht wurde...

Rostige Blattfedern sind ziemlich normal.
Der Auspuff ist tatsächlich sehr rostig, da muss man eine Sanierung einplanen. Endrohr muss angefertigt werden, meines Wissens nicht mehr lieferbar.
Wenn genügend Interessenten da wären, könnte man eine Kleinserie aus VA fertigen lassen.

Den Preis finde ich gerechtfertigt, auch wenn noch einiges repariert werden muss. Billiger werden JC nicht mehr.

Ganz allgemein: das ist ein 25 Jahre altes Auto, bei dem es immer wieder Reparaturen geben wird. Entweder hat man die finanziellen Möglichkeiten, um Handwerker zu beauftragen, oder man kann vieles selbst erledigen. Dessen muss man sich bewusst sein, wenn man einen Klassiker, oder sogar einen Oldtimer fahren möchte.

Andi
1985er JC 309D mit 500.000km

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reinhard_f
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Re: Erfahrungen mit Rost bei 310 D

Beitrag von reinhard_f » 21.01.2019 12:53

Bei dem was ich auf den Bildern sehe würde ich mit 5 000 bis 10 000€ Reparaturkosten in einer Werkstatt rechen wenn er nicht in einigen Jahren auseinander fallen soll.
Was man sieht ist erfahrungsgemäß eigentlich immer nur die Spitze des Eisberges.
Wer Bäume pflanzt, obwohl er weiß ,das er nie in deren Schatten sitzen wird, hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.

James Cook 207D Automatik (Modell 1978-1995 Typ 1) EZ 1978, H Nummer, Heckeinstig
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sandra_sam
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Re: Erfahrungen mit Rost bei 310 D

Beitrag von sandra_sam » 22.01.2019 19:03

Vielen lieben Dank für eure Inputs, das hilft schon sehr weiter. Nach längerem Abwägen, auch unter Einbeziehung eurer Anmerkungen, sind wir zu dem Entschluss gekommen, diesen JC nicht zu nehmen, der Rost ist einfach zu kritisch!

Danke nochmal - toll, dass es dieses Forum gibt!

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KlassikJames
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Re: Erfahrungen mit Rost bei 310 D

Beitrag von KlassikJames » 28.01.2019 13:25

Du hast quasi die lackierte Spitze des vermeintlichen Rostbergs fotografiert.
Die alten T1er rosten von unten und von innen heraus weil es aus meiner privaten, subjektiven und laienhaften Sicht keinen Rostschutz gab, der seinen Namen verdiente.

Es sind die Schweller aus doppeltem Blech unter der schwarzen Plasikfolie,
alle Verbindungsstellen der Blattferdern mit der Karosserie,
der tragende Rahmen um den Motor herum bis zu den Radhäusern,
der Rahmen der Windschutzscheibe und das Blech darunter mit den Kiemen.
(Hab ich noch etwas vergessen?)

Die Blecharbeiten zur Reparatur sind sehr aufwendig und damit kostenintensiv.

Der durchrostete Auspuff ist dagegen einfach zu beheben.

Ich denke, daß man in dieser Preisklasse kaum einen rostfreien und perfekten Wagen im originalen Zustand erwarten kann.

Gruß,
Klassikjames
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AS2015
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Re: Erfahrungen mit Rost bei 310 D

Beitrag von AS2015 » 03.02.2019 17:38

Hallo,

unsere Familie fährt ebenfalls seit 25 Jahren einen James Cook Klassik (Bj 94) mit ebenfalls 200.000 km. Ein wunderbares Auto, allerdings mit dem nicht aufhörenden Thema Rost. Es ist ein Dauerthema, und die Fotos vom Innenraum kommen mir bekannt vor. Seit Jahren kommt Wasser - wenn auch in geringen Mengen - ins Führerhaus. Die Platte unter dem Beifahrersitz ist immer stark verrostet; die Bodenplatte im Wohnbereich ist an vielen Stellen sehr torfig. Eine Sanierung ist hier dringend notwendig. Ich denke auch - wie bereits im Forum dargestellt - ein alter guter James hat immer irgendwo Rost und die Beseitigungskosten müssen eingeplant werden.

Der Nichtkauf war sicherlich eine gute Entscheidung und mit viel Glück und Ausdauer bekommt ihr evtl. einen alten unverbastelten James, der einige Rostreparaturarbeiten schon hinter sich hat, vielleicht einige km mehr drauf hat. Aber was sind schon über 200.000 km, die Maschine ist doch dann erst gerade eingefahren.

Euch viel Glück für die weitere Suche.

Achim
James Cook Klassik
Zulassung 1994 - 210.000 km

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