Panne der unheimlichen Art

die ersten Sprinter (T1N)
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Jos
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Panne der unheimlichen Art

Beitrag von Jos » 21.07.2010 20:18

Es war vor drei, vier Wochen in der Bretagne (Frankreich) auf einem Platz direkt am Meer. Fast keine Leute, wunderschönes Wetter, milder Abend, prachtvoller Sonnenuntergang über dem Meer - was will man als James Cooker noch mehr. Doch in der Idylle wurden wir beim späten Zubettgehen unvermittelt gestört: In der Gegend der Cockpit-Leuchte hörten wir ein eigenartiges Knistern, und da an dieser Stelle nicht nur die Leuchte, sondern auch die ganze Schaltzentrale unserer Wohnung auf vier Rädern sitzt, schloss ich als technischer Laie aus dem unheimlichen Geräusch, dass bei all den mutmasslich dort versteckten elektrischen Anschlüssen ein Kabel locker sein musste, das drauf und dran war, einen Kurzschluss zu produzieren. Jedenfalls sah ich im Geist bereits Funken fliegen, obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, dass dort droben sehr starker Strom fliessen würde. Der Sicherheit halber stellte ich die Leuchte auf 0 - und siehe da, das Knistern war weg.

Dann am nächsten Tag - wir hatten die Sache vergessen und waren schon ein schönes Stück der Küste entlang gefahren - erneut das Knistern über unseren Köpfen. Uns schwante nichts Gutes. Hatte uns nicht vor kurzem ein JC-Kollege erzählt, dass sein Fahrzeug aus unbekannten Gründen ausgebrannt sei? Was, wenn oben bei der Elektronik ein Brandherd entstehen würde? Kurz: Wir erkundigten uns nach der nächsten Mercedes-Werkstatt, steuerten sie in Brest auf direktem Weg an und schilderten dort unsere Nöte. Der zuständige Fachmann war beeindruckt, jedenfalls legte er die Stirn in Sorgenfalten und schüttelte ungläubig den Kopf, stieg ins Cockpit und löste kurzerhand das Glas der Leuchte. Da hatten wir die Bescherung: Verdattert hockte dort im engen Leuchtengehäuse ein fetter, inzwischen vor Schrecken und Kummer etwas bleich gewordener Juni-Käfer. Unser Gelächter galt nicht dem armen Kerl. Wir samt dem Werkstattpersonal lachten über uns und unsere Panne der besondern Art. Und wir zudem, dass die Ferien samt dem JC gerettet waren. Und ich, weil ich es war, der wohl ein Kabel locker gehabt haben musste, nicht der James Cook.

Übrigens: Wie das dicke Viech in die dicht schliessende Leuchte gelangt war, kann ich mir nur damit erklären, dass es im Fussteil des oberen Bettes durch den Spalt zwischen Abdeckung und Aufbauwand gekrochen war und den Ausgang in der tagsüber wohl hell schimmernden Leuchte gesucht hatte. Wenn nicht, geht irgendwas nicht mit rechten Dingen zu.

Jos
James Cook 316 CDI 2005

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ixcebichee
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Re: Panne der unheimlichen Art

Beitrag von ixcebichee » 21.07.2010 20:39

Moin!
Die kleinen Krabbelbiester brauchen nur die Windschutzscheibe hochkrabbeln und hinter die Verkleidung schlüpfen... der Weg zur Lampe ist dann nicht mehr weit! :mrgreen:

So long...
Camping ist der Zustand, in dem der Mensch seine eigene Verwahrlosung als Erholung empfindet!

316CDI, Bj. 2002, Sprintshift, Kuhn Luftfedern, Koni, schwarzblau, Solar 220 Wp, Bild

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