Höherlegung des Fahrwerkes

die ersten Sprinter (T1N)
Disco3
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Re: Höherlegung des Fahrwerkes

Beitrag von Disco3 » 28.03.2017 19:41

Servus,
ich will die original Atik Felgen von der G Klasse montieren. Die haben ET 63. Hatte ich auf meinem alten Sprinter auch drauf. Nur waren die damals schon eingetragen. Aber mein Tüvler will halt jetzt das Gutachten sehen auch wenns so schon hundertmal eingetragen wurde.

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KlassikJames
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Re: Höherlegung des Fahrwerkes

Beitrag von KlassikJames » 28.03.2017 20:50

Hast du schon im Sprinter-Forum nachgefragt?
Dort scheinen Nutzer über ein Traglast-Gutachten für die Atik-Felge 4634010302 zu verfügen.
Ein Gutachten über Atik auf Sprinter scheint es auch zu geben.
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lisa-marie80
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Re: Höherlegung des Fahrwerkes

Beitrag von lisa-marie80 » 29.03.2017 08:57

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal einen Denkhinweis in die Runde geben, auf dem ich jetzt seit gut einem Jahr rumgrübele.

Wir haben in unserem Jamie vorne auch die VB-Coilsprings und hinten die Airsuspension. Das Fahrwerk ist wesentlich straffer und das Fahrverhalten, Kurvenlage etc. ist viiiiiel besser. Auch haben die 16-Zoll Reifen mit 115 Lastindex noch ein bisschen mehr Puffer.

Nun aber zum ABER:
- deutlich merkliche Verschlechterung des Komforts während der Fahrt IM Auto. Es ist viel härter. Sowohl vorne auf den Fahrersitzen als auch hinten. Wenn Freunde von uns mit unserem Jamie fahren, dann konnten sie (verbotenerweise) während langer Fahrten oben im Bett schlafen, das geht nun nicht mehr!
- die Schläge von Dehnungsfugen an Brücken und zwischen Betonplatten auf Autobahnen geben die Erschütterungen viel direkter an den Aufbau durch. Seit Höherlegung haben wir bereits eine undichte Windschutzscheibe, Dichtung zwischen Hochdach und Karosse, Riss im Frischwassertank usw. erlebt. Sicher ist nicht alles zu 100% auf das Fahrwerk zurückzuführen, aber bestimmt hat es Einfluss darauf!

Bzgl. Traktion und Bodenfreiheit: wir haben mit 225/75R16 resp. 245/70R16 im Sand am Strand vielleicht eine gefühlte Verbesserung von 10-30%. Aber am Ende muss man sich darüber klar sein, dass wir mit einem Auto, das 3,5to wiegt (oder auch mal 10gramm mehr) einen Elefanten bewegen. Und wenn der Untergrund zu weich ist, dann setzt sich das ding einfach hin und schon ist man 2h beschäftigt...

Fazit: für Traktion und Geländegängigkeit ist es aus unserer Sicht vor dem Hintergrund der Kosten und Kachteile eher nicht zu empfehlen. Wer es zusätzlich optisch mag und Spass am schrauben hat, für den wird ein Schuh draus...

Viele Grüße,
lm
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KlassikJames
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Re: Höherlegung des Fahrwerkes

Beitrag von KlassikJames » 29.03.2017 13:14

Klar, ein Allradantrieb macht aus einem Sprinter keinen Defender.

Mir wäre das beschriebene Fahrverhalten zu "sportlich" für ein Reisefahrzeug.

So ein paar Ideen von mir:
Auch Stoßdämpfer sorgen für ein straffes Fahrverhalten.
Einige Dämpfer kann man einstellen, z.B. die roten Konis.

Weniger Luftdruck in den Reifen sorgt auch für mehr Komfort.

Eine Blattfeder "ermüdet" mit den Jahren.
Man kann sie aber in einer Federschmiede wieder aufarbeiten lassen.
Dann braucht man keine Zusatzfedern.

Im Sand kann man den Luftdruck sehr weit senken.
Dann haben die Reifen mehr Auflagefläche und der Wagen gräbt sich nicht mehr so leicht ein.

Gruß,
Klassikjames
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lisa-marie80
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Re: Höherlegung des Fahrwerkes

Beitrag von lisa-marie80 » 29.03.2017 14:03

KlassikJames hat geschrieben: Weniger Luftdruck in den Reifen sorgt auch für mehr Komfort.
da waere ich vorsichtig. bei 0,5bar zu wenig Reifendruck wird die nutzungsdauer der reifen bereits um 30/40% reduziert! ausserdem verursachen je 0,1bar wenigiger Reifendruck je nach reifenhersteller 30-50kg weniger traglast! und ich weiss nicht wieviel Reserven du hast. wir keine;)
KlassikJames hat geschrieben: Im Sand kann man den Luftdruck sehr weit senken.
das ist richtig. wenn du aber keinen platz im Auto für einen guten kompressor hast und auf eine Tankstelle zum lufttanken angewiesen bist, dann hast du ab 4,0bar ein Problem. das schaffen nämlich meistens nur die stationären füllstationen und selten die mobilen.


jaja, firstworldproblems...
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Re: Höherlegung des Fahrwerkes

Beitrag von AndiP » 29.03.2017 14:35

KlassikJames hat geschrieben:Klar, ein Allradantrieb macht aus einem Sprinter keinen Defender.

Naja, da fehlt aber nicht mehr viel -zumindest der Bremer Allrad kommt dem sehr nahe (min. 7). :D
Eine Blattfeder "ermüdet" mit den Jahren.
Man kann sie aber in einer Federschmiede wieder aufarbeiten lassen.
Ich habe meinen James genau deshalb gerade in einer Federnschmiede. Allerdings meinte der Schmied, es sei deutlich günstiger neue Federn einzubauen als die alten wieder aufzurichten. Daher gibts neue, vorne jetzt mit 3 statt 2 Lagen.
Nach >30 Jahren hatten die Federn ganz schön nachgegeben, vorne hatte ich kaum noch 5cm Federweg, hinten war es nicht viel besser. Bin mal gespannt wie er sich mit neuen Federn fährt.

Wie du schon richtig sagst, sind Federn Verschleißteile, die ab und zu erneuert werden müssen.
Einstellbare Dämpfer sind schon was feines, allerdings sind die Koni für den Bremer sehr teuer -wenn man noch welche kriegt. Es soll aber einstellbare Dämpfer aus dem US-Pickupbereich geben, die passen.
Ob Zusatzfedern sinnvoll sind, ergibt eigentlich ein achsweises wiegen.
Sinnvoll bei Womo-Aufbauten sind auch verstärkte Stabis.

Zur Fahrwerksverbesserung gibt es viele Stellschrauben - die Federn sind nur eine Möglichkeit, manchmal auch die falsche.

Andi
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Re: Höherlegung des Fahrwerkesia

Beitrag von KlassikJames » 29.03.2017 18:16

Jaja, Landy und G-Modell:
"Best 4 x 4 x far" oder der "Bester Geländewagen der Welt".
Eine ungelöste Glaubensfrage...

Ein sehr straffes Fahrwerk kann auch an den Dämpfern liegen:
Ich hatte mal neue Gasdruckdämpfer in Vaters PKW eingebaut.
Die Federn blieben unverändet.
Allein die neuen Dämpfer haben den Wagen so unfahrbar bockhart gemacht, dass die neuen Dämpfer wieder raus mussten.
Andere Dämpfer und der Wagen fuhr wieder komfortabel.

Wenn man eine "lastabhängige Bremskraftverteilung" mit Regler an der HA hat, werden die neuen Federn dem Regler wahrscheinlich einen leeren Wagen vorgaukeln.
Dann hat man an der HA zu wenig Bremsleistung und spätestens bei der HU gibts auf dem Prüfstand Probleme.
Drum vor dem Ausbau der alten Federn die Stellung des Reglers messen und fotografieren.

Gruß,
Klassikjames
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Re: Höherlegung des Fahrwerkesia

Beitrag von AndiP » 30.03.2017 14:05

KlassikJames hat geschrieben: Wenn man eine "lastabhängige Bremskraftverteilung" mit Regler an der HA hat, werden die neuen Federn dem Regler wahrscheinlich einen leeren Wagen vorgaukeln.
Dann hat man an der HA zu wenig Bremsleistung und spätestens bei der HU gibts auf dem Prüfstand Probleme.
Drum vor dem Ausbau der alten Federn die Stellung des Reglers messen und fotografieren.

Danke für diesen sehr wichtigen Hinweis. :D *Daumenhoch*

Einstellung des ALB (Automatischer lastabhängiger Bremskraftregler) ist sehr wichtig.
Einstellung erfolgt über Längenmessung der Einstellschraube, oder über Bremsdruckmessung an den Radbremszylindern. In jedem Fall muss die aktuelle Hinterachslast bekannt sein.
"Unsere" MB-Werkstatt kann die direkte Druckmessung allerdings nicht mehr durchführen, die haben die Manometer und Adapter entsorgt :evil:

Fahrzeuge mit ABS haben übrigens keinen ALB, da ist eine Höherlegung oder Luftfederung viel einfacher zu realisieren.

Andi
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Re: Höherlegung des Fahrwerkes

Beitrag von KlassikJames » 30.03.2017 15:26

Keine Regel ohne Ausnahme:
Mein JC hat ABS und diesen Bremskraft-Umverteilungblock an der HA. 8)

Rein theoretisch könnte die bewährte Längeneinstellung bzw. Federspannung des Reglers eine mögliche erste Option sein, wenn sich die Achslast hinten nicht geändert hat. Danach ist ein Besuch auf dem Bremsenprüfstand angesagt.

Aber keinesfalls rumprobieren, an die Bremsen darf nur ein ausgebildeter Automechaniker oder KFZ-Mechatroniker ran! Wer selber schraubt, macht das auf eigene Verantwortung.

Gruß,
Klassikjames

P.s. Mit 1,0 bar in den Reifen sollte man höchstens im Notfall langsam ein paar Meter am Strand fahren und auch nur vorsichtig lenken, sonst springt der Reifen von der Felge.
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Re: Höherlegung des Fahrwerkes

Beitrag von AndiP » 30.03.2017 15:46

KlassikJames hat geschrieben: Rein theoretisch könnte die bewährte Längeneinstellung bzw. Federspannung des Reglers eine mögliche erste Option sein, wenn sich die Achslast hinten nicht geändert hat. Danach ist ein Besuch auf dem Bremsenprüfstand angesagt.
Einstellung über die Länge der Reglerstange ist die zweite offizielle Einstellmethode von MB, so stehts im Werkstatthandbuch. Genauer ist die Einstellung mit Messung des Umschalt-Bremsdrucks, aber die Messgeräte haben nur noch wenige Werkstätten.

Inzwischen schraube ich lieber selber an der Bremse, zumindest schaue ich meinem Schrauber sehr genau auf die Finger. Erst wusste er nicht wie man den neuen ALB einstellt, dann hat er beim Bremsflüssigkeitswechsel vergessen, vorne die äußeren Entlüfter zu betätigen :oops:
Dass dein Wagen ABS und ALB hat, wundert mich. Die Regelung ist doch eigentlich doppelt gemoppelt... Aber egal, das ist jetzt ziemlich o.T.

Fazit: Nach Höherlegung oder Erneuerung der Federn UNBEDINGT den ALB einstellen (lassen). :idea:

Andi
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Re: Höherlegung des Fahrwerkes

Beitrag von Gartenbahn » 09.07.2019 06:48

AlexB hat geschrieben:
20.12.2011 18:47
Hallo

haben meinen Cook Bauj 1997 mit einer Feder / Stossdämpferkombination vorne ca. 8cm höhergelegt.
Hinter ca. 8cm Distanzklötze zwischen die Blattfedern montiert. Funktioniert super und sieht auch so aus.

Kosten Material ca. 500,- zzgl Einbau:
Hersteller: VB-AIRSUSPENSION B.V., 7051 HV Varsseveld, NL
Mat. Nr.: VB-CS-MBVW-2-3-4 incl Gutachten
2x verlängerte Anschlagklötze für vordere Blattfeder
4x Längere Federbriden
2x Distanzklötze

Konnte hoffentlich helfen

Gruss
Alex
Hallo Alex genau das suche ich was du in deinem Beitrag beschreibst weißt du ob es diese Teile noch gibt Gruß Micha

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