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EXIDE - Gel-Batterien

Verfasst: 09.12.2007 15:36
von Winfried im Tessin
Gruezi Miteinand,

ich hatte Gelegenheit mich mit einem hoehergestellten Mitarbeiter der Firma Exide zu unterhalten. Seinen Namen soll ich nicht preis geben im Hinblick auf seinen Arbeitsplatz. Er ist im Bereich der Anwendungstechnik taetig und an seinem Sachverstand gibt es keinen Zweifel.
Bei den Gelbatterien gab es extreme Streuungen / Schwankungen bei der Qualitaet! Die Firma konnte den groessten Teil der Reklamationen abwenden, da die Kunden eine sachgemaesse Behandlung der Batterien nicht nachweisen konnten und eine amtliche Pruefung der Batterien zu hohe Kosten und damit ein zu grosses Risiko der Klaeger zur Folge gehabt haette.

Wie stellt sich die Problematik fuer uns Reisemobilisten derzeit dar:
-Wie in den Foren immer wieder nachzulesen ist haben viele Probleme mit der Kapazitaet der Batterien. Von "nach einem Tag leer" bis "schaffe eine Woche" reichen die Aussagen.
-Wohl kaum jemand macht sich die Muehe und testet wirklich "wissenschaftlich" die Leistung "A" und Kapazitaet "Ah" der Batterien. Meist nimmt man dann eine schwache Leistung der Batterien hin und stellt seine Nutzung so um das es reicht.

Was sind die Hauptprobleme:
-Wenn zwei Batterien mit unterschiedlichen Leistungen (trotz gleichlautender Herstellerangabe) parallel geschaltet werden, wird die Batterie mit dem geringeren Innenwiderstand staendig staerker geladen und entladen als die Batterie mit dem hoeheren Innenwiderstand. Man kann auch sagen das die beiden Batterien unterschiedliche Ladekennlinien aufweisen. Dies fuehrt zwangslaeufig zu einem Fruehausfall beider Batterien.

Wie denkt Exide "werksintern" darueber:
-Unsere Batterien gehoeren zur Konsumer-Schiene (im Gegensatz zum Beispiel zu den ortsfesten Batterien wie beispielsweise Batterien fuer Krankenhaeuser).
-Da die Abnahmemengen von einzelnen Kunden (Automobilkonzerne) sehr gering sind lebt man mit dem Risiko einzelner unzufriedener Kunden, da die Regressforderungen naturgemaess dadurch eher gering sind.

Was koennen wir tun:
a) Mit dem Risiko das die Batterien frueh ausfallen leben und sich mit der schwaecheren Leistung abfinden.
b) Nur eine Batterie mit hoeherer Leistung verbauen.

Dies ist lediglich die Wiedergabe der Stellungnahme des Mitarbeiters zu meinen Fragen. Allerdings kann ich der Argumentation folgen und werde selbst auf eine einzelne Batterie umstellen. (Uebrigens keine Exide…) Jetzt muß ich mich aber noch auf die Suche nach einer passenden Batterie machen. Vielleicht hat ja auch schon jemand im Forum einen solchen Umbau mit Erfolg durchgefuehrt.

Mit sonnigen Gruessen

Winfried

Verfasst: 10.12.2007 17:10
von Jürgen
Hallo Winfried!
Ja, das ist schon interessant mit diesen GEl Batterien und auch anderen Dingen, wo mir auch gleich der Wasserstandgeber einfällt.
Eine von den Gelern war bei mir auch nach nicht mal 2 Jahren platt, zum Glück war noch Garantie drauf und beide wurden getauscht, wobei da wirklich ein Fertigungsfehler vorgelegen haben muss, denn danach wurde dieser Batterietyp nicht mehr produziert.
Sollte sich das Energiepaket abermals verabschieden, würde ich mir wohl was ganz neues einfallen lassen.
Die Mulde im Wassertank kann man ja auch für andere Dinge nutzen und opfert dafür ein Stück vom Kofferabteil.
Das wäre meine Anregung, auch wenn er dann hinten an Zuladung einbüßt, man kann so auch bedeutend mehr Kapazität verbauen und Strom kann man ja nie genug haben als " Unabhängiger"
Gruß Jürgen

Verfasst: 11.12.2007 07:39
von waku77
Unsere beiden Gel-Akkus, nur 1,5 Jahre alt, sind auch gerade bei Exide in Büdingen zur Überprüfung. Scheint aber viel los zu sein im Prüflabor, sie sind dort schon seit Anfang November und noch kein Ergebnis - mal schauen. Abgeholt hat sie Exide auf deren Kosten per Spedition.

Ich werde über weitere Ereignisse hier berichten.

Viele Grüße Karl-Heinz

Verfasst: 20.12.2007 08:59
von waku77
So, hier wie versprochen der Sachstandsbericht:

EXIDE hat Fertigungsfehler als Ausfallursache festgestellt und kostenlos 2 neue Gel-Akkus geliefert. Wir hoffen, dass diese jetzt länger halten, da die zweijährige Gewährleistung im März (Anschaffung der Akkus) ausläuft ...

Insgesamt war es aber ein unkompliziertes, kundenfreundliches Verfahren - kostenlose Abholung per Spedition, kostenlose Neulieferung.

Viele Grüße und ein schönes Weihnachtsfest
Karl-Heinz

Ladestrom

Verfasst: 23.12.2007 10:45
von Jörg Falkenecker
Hallo, ich habe mal ne Frage zum Ladestrom, und zwar lade ich meine Batterien seit 2 Tagen und habe immernoch eine 14.7 Volt auf der Anzeige stehen. Solte das nicht weniger werden je voller die Batterien sind? Die Akkus sind 2 JAhre alt

Gruß Jörg

Verfasst: 23.12.2007 13:40
von Winfried im Tessin
Grüezi Jörg,

die Ladespannung wird über einen Temperaturfühler geregelt. Die Spannungskurve habe ich leider nicht und wuerde mich auch interessieren. Bei 0°C habe ich eine Ladespannung von 14.5 V und bei 30°C etwa 13.8 V. Beim Fahrbetrieb faellt die Spannung dann ab, da sich das Fahrzeug ja aufheizt.

Mit sonnigem Gruss

Winfried

Verfasst: 23.12.2007 13:46
von Jörg Falkenecker
ok danke dir für die schnelle antwort, dann kann ich ja beruhigt sein.

Gruß Jörg

Re: Ladestrom

Verfasst: 23.12.2007 22:20
von wolle
Jörg Falkenecker hat geschrieben:Hallo, ich habe mal ne Frage zum Ladestrom, und zwar lade ich meine Batterien seit 2 Tagen und habe immernoch eine 14.7 Volt auf der Anzeige stehen. Solte das nicht weniger werden je voller die Batterien sind? Die Akkus sind 2 JAhre alt

Gruß Jörg
Ja genau, der Ladestrom geht zurueck je voller die Batterie wird.
Die Anzeige aber zeigt die Spannung an, nicht den Ladestrom.... und das was du siehst ist die Ladespannung deines Ladegeraetes :)
Und die ist auch in zwei Wochen immer noch auf 14,7 Volt, obwohl die Batterie propevoll und der Ladestrom im mA Bereich liegt...

@ Winfried im Tessin
...die Ladespannung wird über einen Temperaturfühler geregelt...

:?: wo sitzt denn der :?:

salut wolle

Verfasst: 23.12.2007 23:36
von waku77
Hallo!

@ Wolle: der Temperaturfühler ist mittig auf der Traverse, die quer über die Akkus montiert ist und die Batterien fixiert, montiert. Solch ein schwarzes Ding mit zwei dünnen (0,5 qmm?)-Kabeln dran.

@ alle:
Die Ladespannung sollte normalerweise (Idealbedingungen, 20 °C usw) nicht über 14,4 V liegen (Herstellerangabe). Dass sie im Winter soweit hoch geht habe ich noch nicht beobachtet, werde es aber gleich übermorgen mal testen, da das allmonatliche Laden ansteht. Vielleicht schreibe ich dann noch was dazu.

@Winfried / Tessin:
Dass die Ladespannung im Fahrbetrieb niedriger ist hat nix mit der gestiegenen Temperatur im Fahrzeug zu tun, sondern damit, dass der Laderegler des Bordgenerators (gut deutsch: Lichtmaschine) bei 14,4 V abregelt. Er lädt ja hauptsächlich den Bordakku und "sorgt" gerade im Winter für die Verbraucher wie Fahrlicht usw. Die Versorgungsakkus werden nur "nebenbei" über ein Relais geschaltet geladen sobald die LiMa genügend Spannung erzeugt.
Temperatur: ich vermute mal grob, dass die Temperatur im Wassertank erst nach vielen Stunden Fahrbetrieb ansteigt, wenn das Auto zuvor lange bei Minusgraden draußen stand. Und dies wird, wie gesagt, nicht über den NTC geregelt.

@alle: frohes Fest
Karl-Heinz

Verfasst: 24.12.2007 10:01
von Jörg Falkenecker
Hallo nochmal, heißt das ich kann einfach weiterladen oder sollte ich den Strom abklemmen?
Gruß Jörg

Verfasst: 24.12.2007 23:30
von Winfried im Tessin
Grüezi Karl-Heinz,

bei meinem Wagen (316 CDI) wird die Spannung auch im Fahrbetrieb ueber den Temperaturfuehler geregelt. ALSO: Gleiche Spannung egal ob Ladung ueber das Ladegeraet oder ueber die Lichtmaschine. Nur bei sehr niedrigen Temperaturen geht die Spannung beim laden ueber das fest eingebaute Ladegeraet hoeher als ueber die Lichtmaschinenspannung von 14.4 V.
Im Sommer habe ich im Fahrbetrieb durchweg 13.6 bis 13.8 Volt. Waere die Aufbaubatterie ungeregelt mit der Lima / Starterbatterie gekoppelt muesste die Spannung dann bei 14.4 Volt liegen.
Im Fahrbetrieb erwaermt sich bei meinem Wagen der gesamte Unterboden durch die Strahlungswaerme der Abgasanlage als auch im Winter durch die Heizung selbst. Die Temperatur der Batterie steigt ebenfalls durch den Ladevorgang.

Mit freundlichen Gruessen

Winfried

Verfasst: 25.12.2007 08:56
von Jürgen
Moin Jörg!
Bei Euch sind bestimmt ordentliche Minusgrade, die Batterien kannst Du angeklemmt lassen, wobei es auch nicht schadet, wenn Du sie im jetzt vollen Zustand mal 8 Wochen abgeklemmt läßt.
Umso kälter die Temperatur an den Batterien ist, umso höher wird Dein Ladegerät die Erhaltungsspannung halten, weil die Batterien sonst auch nicht richtig voll werden.
14,7 Volt sind da völlig unbedenklich.
Gruß Jürgen

Verfasst: 25.12.2007 13:22
von waku77
Grüß Dich Winfried,

dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil ;-) Was ich geschrieben habe bezog sich auf den 312er JC den ich kenne; dort geht der Temperaturfühler nur an das Westfalia-Ladegerät (was wirklich nur mit 230 V-Ladung zu tun hat). Die Schaltung beim 316er würde mich aber interessieren; dort müsste dann ja ein 2. Fühler verbaut sein? Wo sitzt der Laderegler, der die Ladespannung der Versorgungsakkus regelt?

Viele Grüße
Karl-Heinz