Austausch Windschutzscheibe

[Mingo]

Hallo
Bei mir steht der Austausch der Windschutzscheibe an (Steinschlag). Das Windleitblech blüht schon etwas stärker. Auch war im oberen Scheibenrahmen innen schon mehrere (d.h. 3-4 ca. 1cm große Löcher - die wohl schnell größer werden wenn man daran herumschweißt/zupunktet).

Fragen:
Es gibt verschiedene Windleitbleche als Reparaturblech (Gocht, Van Wezel Diederichs) - welches passt ohne viel nacharbeit? Kann man diese Bleche an der A-Säule stumpf anschweißen?.
Müssen die Bleche darunter auch rausgetrennt werden?

Die neue Windschutzscheibe wird mit Dichtung eingezogen. Ist zusätzlicher Dichtstoff ratsam damit kein Wasser hinter die Dichtung läuft oder ist eine neue weiche Dichtung ausreichend?

Der befallene obere innere Scheibenrahmen im Fahrerbereich (vielleicht 30cm) könnte ich heraustrenne und ein verzinktes Profilblech einsetzen. Kann man das durch Abdecken (Löschdecke der inneneinrichtung hinbekommen oder ist das nicht ratsam.

Ich habe mir zu dem Thema bereits ein paar ältere Beiträge angesehen. Und auch ein Foto aus dem ich den Aufbau (Windleitblech) nicht genau erkenne.
Grüße
Mingo

[AndiP]

Moin Mingo,
Keines des Windleitbleche passt ohne erhebliche Nacharbeit.
Wie weit man raustrennen muß, weiß ein erfahrener Schweißer. Kann man pauschal nicht sagen. Dir ist klar, dass unter dem Windleitblech das Grauen wartet? In der Spritzwand werden etliche Rostlöcher zum Vorschein kommen.
Wenn dann noch der Scheibenrahmen oberhalb der Scheibe betroffen ist, wird das ne größere Aktion. Hochbett muß auf jeden Fall raus, sonst hast du nicht genug Platz zum Arbeiten. Vermutlich muß auch der Querholm und die Regenrinne vorne saniert werden.
Wie sehen A-Säulen und Innenkotflügel (Schweller quer im Motorraum, unten an der Spritzwand) aus?
Was du im Moment siehst, ist die Sptze des Einsbergs. Beim Demontieren kommt immer mehr zum Vorschein. Leider wurde der Bremer damals nicht hohlraumversiegelt, teilweise nicht mal lackiert. Die Spritzwand hinter dem Windleitblech ist (zumindest bei meinem) ab Werk nur gundiert...

Ob zusätzlich zur Windschutzscheibendichtung Dichtpampe erforderlich ist hängt auch davon ab, wie exakt der Scheibenrahmen saniert wird.
Verzinktes Blech schweißt sich übrigens nicht gut.
Was du beschreibst hört sich für mich nach einem Winterprojekt an... Ich drücke die Daumen, dass es nicht so schlimm ist

Andi

[Mingo]

Hallo
Vielen Dank für die Hinweise.
Regenrinne ist rundum bis auf zwei kleine Löcher am Heck intakt (vorne waren zwei Bereiche mit 3 bzw. 6cm mit Rostspuren/Undichtigkeit) zu sehen - Dichtung ist aktuell rundum fast komplett). A-Säulen sehen von aussen gut aus.
"Sichtbar" sind derzeit die Löcher innen an der Sonnenblende. Und um die Lüftungsschlitze ist es wohl knuspriger Blätterteig. Etwas Wasser gelangt in den Fussraum. Die Lufteinlassbereiche habe ich letztes Jahr etwas zugeschweisst (Gitterstreben aufgebogen und danach wieder angeheftet) da fast alles Papierdünn.

Das Reparatur-Blech aus Polen habe ich als Angebot entdeckt.
Wenn die Werkstatt (Versicherung wird diese wohl vorgeben) die Scheibe wechseln möchte, dann muss ich diese bequatschen den Rahmen instand zu setzen (die meisten Werkstätten tauschen heute nur Teile und machen vor solchen Arbeiten einen Bogen).
Mal sehen ob ich den Wagen nach Entfernen der Scheibe ein paar Tage nach Hause bekomme bzw. vor Ort "bearbeiten" darf.

Jetzt muss ich erst einmal die HU/Gutachtenänderung abschließen (das ist eine haarsträubende Geschichte....)
Grüße
Mingo

[AndiP]

Wenn die Werkstatt (Versicherung wird diese wohl vorgeben) die Scheibe wechseln möchte

Moin,
auf eine Versicherungvorgabe würde ich mich nicht einlassen. Lass die Werkstatt DEINES Vertrauens die Scheibe wechseln. Eine neue Scheibe kostet gut 100 Euro frei Haus plus 1 Stunde Einbau. Dafür eine unbekannte Werkstatt mit Schweißarbeiten beauftragen? Würde ich niemals tun, nicht für DEN Betrag.

Andi


PS: haarsträubende Geschichten sind oft lehrreich - erzähl mal (wenn du magst)

[komposti]

Darf ich mich da als T1N Fahrer mal einklinken? ( Glaube bei T1N ist die Scheibe eingeklebt)
Wenn die Scheibe einen Steinschlag im Fahrersichtbereich hat wird die doch auf Kosten der Teilkasko (- SB) ausgetauscht.
Da der Austausch bei verrostetem Rahmen nicht möglich ist (oder?) sollte der doch im Rahmen dieser Arbeiten eigentlich saniert werden...

Wer trägt denn da die Kosten der Sanierung?

BG und schönes Wochenende, bleibt gesund

Thomas

[AndiP]

Darf ich mich da als T1N Fahrer mal einklinken

Na klar, ist ja nicht schlimm einen t1n zu fahren
Sorry, aber das war ne Steilvorlage.

WENN die Teilkasko wirklich übernehmen sollte, kann man vielleicht irgendeine Werkstatt akzeptieren. Allerdings glaube ich nicht, dass die TK die Sanierung übernimmt, hat ja nichts mit der defekten Scheibe zu tun. Müsste der te aber bei der Versicherung klären. Davon habe ich keine Ahnung, habe nicht mal TK.

Andi

[komposti]

Ja Andi das ist eben genau die Frage:

Bei geklebten Scheiben kann der Austausch eben nur erfolgen, wenn der Scheibenrahmen rostfrei ist.
(Wurde mir so von diesem bundesweit agierenden Autoglas Schnelldienst mitgeteilt)

Daher wäre es interresant zu wissen wie da das Vorgehen ist.

BG Thomas

[Thomas S.]

Hallo liebe James Cook Freunde,
die Versicherung zahlt meines Wissens nur den Austausch und das Ersatzteil, also die Scheibe. Nebenarbeiten, wie das entrosten oder Instandsetzen des Rahmens, interessiert die Versicherung nicht. Die Voraussetzungen für den Austausch der Scheibe, muss der Versicherungsnehmer schaffen. Wie gehabt, Glasbruch ist versichert, nicht der Verschleiß oder das Altern der Karosserie.

Gruß Thomas S.

[Mingo]

Hallo
Die Versicherung hat die Reparatur freigegeben.
Die Werkstatt hat eine grünliche Scheibe mit Blaukeil bestellt (ich hoffe ich habe mich nicht vergriffen.
Ich bin gespannt wie der Rahmen aussieht, wenn die Scheibe draußen ist.
Der Rahmen selber sieht vermutlich nicht katastrophal aus zumindest kann die Scheibe montiert werden. Aber die Bereiche um den Wischerarm übel aus. Auch unterhalb der Schlitze gibt es Löcher.
Das Windleitblech habe ich schon bei mir liegen.
Ich werde morgen mal mit der Werkstatt quasseln was die machen können .
Die Nachprüffrist (aktuell 2 monate) läuft ab.

DSCF6088.JPG (184.22 KiB) 1221 mal betrachtet

[AndiP]

Moin,
Scheibe rausnehmen. Windleitblech, Spritzwand, Scheibenrahmen sanieren. Dann erst neue Scheibe einbauen. Andere Reihenfolge ist Quatsch

Andi

[abe]

Hallo Mingo,
wir sind gerade am gleichen Thema, ich habe mich aber wieder für eine klare Scheibe entschieden. Würde mich sehr interessieren, wie Deine am Ende aussieht.
Bei uns muss das Blech am unteren Scheibenrahmen komplett getauscht werden und um da besser ranzukommen haben wir uns auch dazu entschieden, die Kotflügel abnehmen zu lassen, die auch schon einige Roststellen hatten. Was darunter zum Vorschein gekommen ist war dann aber leider nicht erfreulich:

2.jpg (231.89 KiB) 1205 mal betrachtet

1.jpg (284.6 KiB) 1205 mal betrachtet

Auf der Beifahrerseite hat sich der Rost sogar schon bis in den Boden des Innenraums gefressen, so dass aus dem "schnellen" Scheibentausch nun ein größers Projekt geworden ist

Einmal angefangen gibt es jetzt aber kein zurück mehr, auch wenn unser Budget, was eigentlich noch für die Sanierung der Türen reichen sollte, jetzt erstmal verbraucht ist...

Hoffentlich ist es bei Dir nicht ganz so schlimm,
Gruß Abe

[Klauke]

Hallo zusammen,
ich hab das ganze Spielchen auch gerade hinter mir, also bis zu den Kotflügeln alles demontieren und Scheibe ausbauen. Dann die "Bananen" schweissen (bei mir war zum Glück nur die obere Hälfte vergerostet), Blech unter der Windschutzscheibe rausflexen und staunen was unter ein paar Rostblasen alles zu finden ist, Scheibenwischer neu lagern und und und und......
Ich hab mal ein paar vorher/nachher Bilder angehängt.
Der Aus- und Einbau der Scheibe war überraschend einfach. Zum Ausbau habe ich oben rechts angefangen mit einem grossen Schraubendreher die Dichtung nach draussen zu drücken. Hat man erst mal einen Anfang geht es leicht weiter, immer ein Stück links und dann rechts die Dichtung raus drücken. Unten kann man sich die Arbeit sparen, wenn die Dichtung oben, links und rechts raus ist, kann man die Scheibe mit Hilfe einer weiteren Person raus heben.
Zum Einsetzen habe ich viel Pril und den "Schnurtrick" benutzt. Die Scheibe in die Dichtung einsetzen, eine stabile möglichst glatte Schnur in das Profil legen, die Scheibe auf den Ausschnitt legen und dann mit der Schnur die Dichtung nach innen ziehen.
Der Ausbau hat ca. 30min, der Einbau ca. ne Stunde gedauert. Alleine ist das natürlich nicht zu schaffen, aber mit einer Person als Hilfe kein Problem.
Ich habe übrigens auch eine klare eingebaut. Die alte war grün getönt.
Gruesse Klaus

[Hohue]

Die besagte Reparatur habe ich auch schon hinter mir.
Die Holmen bzw. Träger habe ich vor ca. 3 Jahren gewechselt.
Nachdem ich mal großzügig abgebaut hatte kam mir das kalte Graußen.
Da war nicht mehr viel da. Aber mit Hilfe meines befreundeten Kfzmeisterrenter
von Mercedes haben wir die Reparatur wie auf dem Bild durchgeführt.
Keine Scheu alles Gammlige muss weg. Zuerst haben wir die Pressteile eingepasst
und dann da die oberen Bleche gedengelt und eingeschweißt.
Wir haben nur das obere Teil des Pressteils eingeschweißt und den unteren Teil,
den es nicht zu bestellten gibt und der aus einem oberen Teil gedengelt werden muss
weggelassen. Somit ist kein Holm entstanden sondern ein nach unten offen stehendes
Teil, wo sich kein Wasser ansammeln kann. Der TÜV hat es nicht beanstandet.

IMG_20180124_132201.jpg (3.65 MiB) 1134 mal betrachtet

In das Fahrerhaus ist natürlich im Laufe der Zeit Wasser eingedrungen und hat sich unter den eingeklebten Dämmmatten breitgemacht. Insofern habe ich da auch alles entfernt und es wurden neue Bleche eingeschweißt. IMG_20180124_132208.jpg

Der Zeitaufwand für die Reparatur an beiden Seiten war immens, aber ich denke es hat sich gelohnt IMG_20180124_132225.jpg

Gruß

Uwe

[Klauke]

Moin Uwe,
bei mir war es genau umgekehrt. Ich habe nur die unteren Hälften des Bleches bekommen. Da ich aber die obere brauchte, musste ich sie mir zurechtdengeln, deshalb musste ich an einigen Stellen etwas "mogeln". Die Bleche hatte ich Anfang letzten Jahres versucht zu bekommen.
Der Fahrerhausboden ist bei meinem Gottseidank ok. Da brauchte ich nicht ran.
Gruesse
Klaus

[Netsrac]

Moin Ihr Schweißer,

Hut ab vor Eurer Ausdauer und Mühe, die Ihr in die guten Stücke investiert - super Arbeit!

Zum Thema Reparaturbleche (oder auch andere Ersatzteile) - müsste es nicht aus Indien Teile geben, die es hier nicht mehr gibt?
Da wurde der Bremer ja lange Jahre als Tempo Excel in Lizenz gebaut, heute immer noch als (an der Front modifizierter) Traveller:
http://tempospares.com/traveller.html

Carsten