Installation Lithium-Batterie im James Cook Klassik

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Rabauke
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Re: Installation Lithium-Batterie im James Cook Klassik

Beitrag von Rabauke » 05.10.2022 21:09

Ok, das wäre gedanklich auch meine Notlösung gewesen. Danke!

Zum Thema Ladebooster bei AGM Batterie:

Eine AGM ist ja streng genommen auch eine Bleibatterie. Wäre dann zum einen nicht ein Ladebooster zwischen Hauptbatterie und Aufbaubatterie (AGM) entbehrlich?
Habe gelesen, dass eine AGM sich allerdings nicht mit der Starterbatterie verträgt, da die AGM eine höhere Spannung hat und auch die Starterbatterie somit rückwärts laden kann. Sprich bei laufendem Motor öffnet das Trennrelais und wenn die AGM zu dem Zeitpunkt mehr Spannung als die Starterbatterie hat, dann bruzelt diese Starterbatterie weg. Zumindest habe ich das so gelesen...

Hat da jemand eine Idee zu? Brauche ich zwingend einen Ladebooster bei einer AGM Batterie?

Juliver
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Re: Installation Lithium-Batterie im James Cook Klassik

Beitrag von Juliver » 06.12.2022 07:44

Moin,

ich hänge mich hier mal dran.

Kurz zu unseren Plänen:
Wir planen für nächstem Herbst als Kleinfamilie eine mehrmonatige Reise durch Südeuropa (über den Winter), um hier und da weitere Erfahrungen als Landwirte auf landwirtschaftlichen Betrieben zu sammeln (lecker Käse machen etc.).
Daher ist unser Reiseprofil von eher längeren Fahrten mit teilweise mehrwöchigen Aufenthalten auf den Höfen geprägt.
Zwischendurch werden wir auch mal einige Abschnitte haben, während derer wir autark für einige Tage sein möchten.
Dafür haben wir uns im August einen 83er JC 309d in recht gutem Zustand gekauft. (technisch fit, hier und a natürlich auch Rost)

Ich bin gerade dabei, für unseren JC die Bordbatterie auf 200Ah LiFePo unter dem Beifahrersitz umzurüsten. Auch ich habe die höheren Kosten für einen Ladebooster gescheut, aber ganz kommt man nicht drum herum. Ich habe günstig einen unsmarten Ladebooster (Victron Orion-Tr 12/12-18 DC-DC Konverter isoliert) gebraucht gekauft. Dieses wird dann auf um die 14 V eingestellt. Da ich mir den Umbau auf eine stärkere Lichtmaschine sparen wollte (danke AndiP für das aufschlussreiche Video!), habe ich die 18A Variante gewählt. Der kann dann bei Langstrecken die Ladung der Bordbatterie unterstützen.
Nun aber eine Frage zu dem original Wehrle Trennrelais unter dem Fahrersitz.
Wann und wodurch und was schließt bzw. öffnet dieses Relais (ähnlich/gleich diesem: https://ab-marineservice.com/de/produkt ... 12v-30a-3/)?
Ich werde dieses Relais wahrscheinlich einfach durch ein automatisches Trennrelais ersetzen.
Bei Gelegenheit stelle ich dann mal Bilder von dem Projekt hier ein.

@rabauke bzgl. Ladebooster und AGM Batterie:
Damit deine Starterbatterie kocht, müsste die AGM Batterie ja erstmal die hohe Ladeendspannung erreicht haben, was du in dem Fall entweder durch das Laden per Solar oder Landstrom erreichen könntest. Tatsächlich müsste man sich in dem Fall eher um die AGM Batterie "Sorgen" machen, dass diese je nach dem, wie häufig diese eben per Land- oder Solarstrom vollgeladen (14,8V) wird, eben zu selten vollgeladen werden könnte.
Falls die AGM Batterie tatsächlich häufiger über Land- oder Solarstrom vollgeladen werden sollte und somit zeitweise eine Ladeendspannung von 14,8V erreicht, müsstest du dir tatsächlich Sorgen um deine Starterbatterie machen.
Du wirst also bei einer Blei Säure -Starterbatterie und einer AGM-Bordbatterie in Kombination nicht um ein Gerät herumkommen, welches einen Stromfluss von der Bord- zur Starterbatterie verhindert und die Ladespannung von der Starterbatterie/LiMa kommend auf die passende Spannung für die AGM Batterie anhebt. Also doch ein Ladebooster.
korrigiert mich bitte bei Denkfehlern :)

soweit erstmal...

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elise
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Re: Installation Lithium-Batterie im James Cook Klassik

Beitrag von elise » 06.12.2022 10:34

Hallo

Ladebooster bei Lithium Batterie wirklich nötig.

Dann aber dringend das Trennrelais stilllegen. Sonst läuft
der Ladebooster selbst im Kreis.

Angesteuert wird das Trennrelais durch die Leitung zur Ladekontrolle.
Den Anschluss braucht auch der Ladebooster.

Also Trennrelais stillegen. Die beiden + Anschlüsse
entsprechend am Ladebooster auflegen. Ausreichend
dicke - Kabel verlegen (mind 16mm2) bei 18 Amp.
Und das Sensorkabel von der Lichtmaschine vom
Trennrelais an den Ladebooster anklemmen. Fertig.



Gruß elise
James Cook NCV3 315CDI Automatik 2008 150 W Solar 200AH Lithium 1200W Büttner Wandler

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AndiP
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Re: Installation Lithium-Batterie im James Cook Klassik

Beitrag von AndiP » 07.12.2022 16:26

elise hat geschrieben:
06.12.2022 10:34
Ladebooster bei Lithium Batterie wirklich nötig.
Moin,

in den meisten Fällen: ja.
Ich bin im Moment am Umrüsten. Geplant sind 280Ah Zellen. Die 4 Zellen und BMS 200A mit Bluetooth sind schon zusammengebaut.
Einen Ladebooster habe ich nicht vorgesehen. Das Laden übernehmen im Normalfall die Solarpanele mit 590Wp über meine alten Victron mppt Laderegler. Eine Einstellung "LiFePo" kennen die nicht. Die Spannungen werde ich auf 14,5V für Absorption und Float programmieren. Damit wird die Batterie ausreichend voll, ohne dass das BMS eingreifen muss. Hinzu kommt ein Schaltnetzteil 15V 23A(eingestellt auf 14,55V), wenn mal Landstrom vorhanden ist. Und wenn das auch nicht reicht, schalte ich manuell beim Fahren ein Trennrelais zu. Lichtmaschine ist konventionell, die kommt nicht über 14,2V. Wenn die Motordrehzahl länger richtung Leerlauf sinkt, muss ich manuell das Relais abschalten, um die Lichtmaschine zu schützen. Die Lichtmaschine nutzte ich in den vergangenen Jahren so wenig, dass sich eine automatische Abschaltung zu bauen nicht lohnt.

Obwohl, um meinem Spieltrieb nachzukommen: hat schon mal jemand einen konventionellen Lichtmaschinenregler (Bosch-Lichtmaschine) um eine Temperaturkompensation erweitert? Oder gibt's so einen schon "von der Stange"? Es geht ja nur darum, die Lichtmaschinenleistung bei über -sagen wir mal- 70°Gehäusetemperatur zu reduzieren... Eigentlich eine Aufgabe für den Regler.

Andi
1985er JC 309D mit 500.000km

Juliver
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Re: Installation Lithium-Batterie im James Cook Klassik

Beitrag von Juliver » 03.02.2023 12:04

Moin,

ich dachte, ich teil mal meinen Stand mit:

Jetzt im Winter bastel ich die Sachen, die zuhause erledigt werden können, während der Bus in der trockenen Halle wartet.
Ich habe nun eine Akkukiste mit 200Ah gebaut. Die Kiste passt unter den Beifahrersitz mit diversen Anschlüssen hinterm Beifahrersitz. Die Kiste beinhaltet die Akkus, ein BMS (Daly 150A, weil JBD nicht gepasst hätte), den Votronic 250 Duo MPPT Regler, einen zentralen Anschluss an die Buselektrik(unterm Beifahrersitz mit bis zu 50A), sowie die diversen Anschlüsse im "Deckel" nach hinten. Diese sind 2xUSB- 1x KFZ 10A und 1xAnderson 25A- Ausgänge und 1x Solar-Eingang.
Die Kiste wird dann zusätzlich über M8 Bolzen an dem Sitzkasten fixiert.

Die Zellen sind 206 Ah Zellen von Ganfeng. Ich bin sehr zufrieden mit den großzügigen Terminals und den Anschlussmöglichkeiten. Zum Initialisieren hbe ich die Zellen in Reihe fast voll geladen und den Rest mit einem Modellader im Parallelverbund unter Kontrolle erledigt. Die Zellen standen dann noch voll einige Tage im Parallelverbund und die Ruhespannung ging nur sehr langsam nach 4 Tagen auf 3,5 V zurück. Seitdem sind die Zellen sehr schön beieinander.

Nicht wundern, wir werden keinen Wechselrichter benutzen und haben mobile Solarmodule, welche dann angschlossen werden, wenn die Sonne laden soll.
In die Buselektrik werden noch ein Ladebooster mit 18A und eine neue Verteilung unter der Sitzbank integriert...
hier noch ein paar Bilder:
Dateianhänge
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