Vor- und Nachteile gelbe Ausstattung ab 2004?

die ersten Sprinter (T1N)
rinaldo11
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Re: Vor- und Nachteile gelbe Ausstattung ab 2004?

Beitrag von rinaldo11 » 08.08.2023 13:48

Hallo Thomas,
dumme Frage: wo schaust du denn hin, wenn du beim JC versteckte Roststellen finden willst? Gib mal `n paar Tips .....
Gruss, Reinhold

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Thomas T.
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Re: Vor- und Nachteile gelbe Ausstattung ab 2004?

Beitrag von Thomas T. » 09.08.2023 11:35

Moin,

OK dann fang ich mal vorne an:

Im Motorraum unter der Batterie und dem linken Scheinwerfer. Da läuft ein Großteil des Regenwassers vom Dach lang, besonders wenn die chronisch verstopften Abläufe unter den oberen Ecken der Motorhaube nicht regelmäßig frei gemacht werden. Dazu kommt überkochende Batteriesäure oder der Niederschlag von deren Dämpfen weil der Schlauch der Diese abführen soll meist auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist. Am ehesten rostet es um die Kabeldurchführung für die Hupe.

Der Windschutzscheibenrahmen unter dem umlaufenden Gummi, besonders wenn die Scheibe schon einmal erneuert wurde.

Die Karosseriefugen über den oberen Windschutzscheiben-Ecken und die Dachrinne an der vorderen Ecke des Hochdaches, Obacht wenn da neue Dichtmasse klebt!

Die Unterkanten von Fahrer- Beifahrer- und Schiebetür, besonders an den Wasserabläufen und den Ecken. Schuld sind verstopfte Abläufe und Türdichtungen die schon genau so alt sind wie das Auto.
An den Vordertüren noch unter dem Gummi zwischen Kurbelscheibe und Dreiecksfenster.

Die Blechwanne unter den Einstiegstufen vorn, auch hier um die, meist verstopften Wasserabläufe und die Befestigungsschrauben. Sieht man gut bei herausgenommenen Plastikeinsätzten, wenn man die nicht rausnehmen kann oder darf kann man von unten kräftig auf den sehr stabilen Unterbodenschutz drücken, dann knistert's wenn da Rost ist.

Unter dem äußeren Rahmen des linken Ausstellfensters, auch hier Vorsicht wenn neu abgedichtet.

Die Tankklappe von innen, warum auch immer.

Die Schweller auf beiden Seiten an der Unterkante wo Außen- und Innenschweller zusammengepunktet sind rund um die Wasserablauflöcher besonders. Man kann die großen, runden Gummistopfen in den Innenschwellern herausnehmen, wenn sie überhaupt noch vorhanden sind, und da mal reintasten meist hat man dann Rostbrösel an den Fingern. Bei meinem Cook nicht, da hat man dann genug Fett für ein ordenliches Butterbrot an den Pfoten 8) .

An allen Öffnungen in Trägern und Verstärkungen am Unterboden auf Spuren rostigen Wassers achten und auch mal mit den Fingern reintasten, irgendwo findet sich eigentlich immer was.

Die Hecktüren wie alle anderen Türen auch, die linke noch unter der mittigen Gummidichtung besonders an der unteren Ecke.

Unter der Dichtung im Rahmen der Hecktüren, besonders oben quer und an den unteren Ecken, man sieht und spürt es wenn man die Dichtung zusammendrückt.

Die Verschraubung der hinteren Stoßstange. Dazu muß man die Rückstrahler herausnehmen, sind nur je zwei Schrauben. Wenn man dann die achter Schrauben der Stoßstange versucht zu lösen und es knirscht, sofort aufhören dann gammelt es um die eingeschweißten Muttern.

Die Fugen zwischen Karosserieecken und Heckblech, sind meist schon übergemalt.

Weiße Autos rosten gern auch mal mitten auf glatten Flächen, Metalliklacke scheinen widerstandsfähiger zu sein.

Das sind so die Stellen die ich bislang gefunden habe, es werden nicht alle sein und vielleicht habe ich auch noch was vergessen und es muß auch nicht bei allen Autos da rosten, aber ein T1N der bestimmungsgemäß genutzt wird und dann auch noch im Winter so wie meiner, wird nie „Rostfrei“ sein.
Dafür noch ein Beispiel:
Bekannte haben sich 2006 einen James Cook gekauft. Bj. 2004, aus erster Hand, kaum genutzt, wirklich wie neu.
Seitdem wurde der Wagen akribisch gepflegt, stand Zuhause immer unter einem großzügigen Carport und wurde jeden Winter von Oktober bis April abgemeldet! Er sieht immer noch aus wie neu und dennoch wurde jetzt unter der rechten Trittstufe ein Rostloch entdeckt!
Was nützt der Tiger im Tank wenn hinter'm Steuer ein Esel sitzt?
Schön'n Gruß, Thomas
JC 312D Automatik, Bj.'96

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komposti
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Re: Vor- und Nachteile gelbe Ausstattung ab 2004?

Beitrag von komposti » 09.08.2023 12:43

Hallo Thomas,

sehr gut zusammengefasst.

Vielleicht sollte man ein neues Thema aufmachen, Titel z.B.: "Wo rostet der T1N"

Danke für Deine Mühe.

Bg Thomas (Komposti)
JC 2003, 316 CDI, Automatik, Alaskaweiß, gelbe Einrichtung, 85 W PV Anlage, Hinterachse luftunterstützt, AHK, Mopedbühne, usw...
Mittlerweile >225.000 km

Epeg
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Re: Vor- und Nachteile gelbe Ausstattung ab 2004?

Beitrag von Epeg » 09.08.2023 14:49

Es gibt halt Ecken am Sprinter wo man permanent ein Auge drauf werfen muss, will man ihn denn länger fahren.

Ich habe gestern in der Werkstatt einen NCV3 Sprinter aus 2012 gesehen, den der TÜV Prüfer wortwörtlich zerlegt hat. Alles was der angepackt hat, ist zerbröselt. Der war dermaßen vom Rost zerfressen : Achsteile, Kotflügel, Schweller, Türen, Radläufe, Unterboden..... sowas habe ich bei dem Baujahr noch nicht gesehen. Der Prüfingenieur war auch Sprachlos......
Alle sagten: Das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht und hats gemacht 8) [/b]:-)) 316CDI EZ: 03.2006. Sprintshift. 2x 80 WP Solar Modul.

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iCook
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Re: Vor- und Nachteile gelbe Ausstattung ab 2004?

Beitrag von iCook » 09.08.2023 16:55

Hi! Rost zu beobachten ist immer sinnvoll. Wollte nur bemerken, dass sich die einzelnen Fahrzeuggeschichten in jeder Baureihe stark unterscheiden werden. Je nachdem, wie gut das Fahrzeugleben denn so war: Stand es überdacht? Carport oder Halle? Wurde es im Winter im Salz gefahren? War es zusätzlich konserviert? Usw...
Regelmäßig Rost prüfen macht wirklich Sinn.
Viele Grüße
Wolf
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