Dachbett mit Hebemechanismus?

die ersten Sprinter (T1N)
Wellenkonsument
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Re: Dachbett mit Hebemechanismus?

Beitrag von Wellenkonsument » 27.05.2021 19:02

Inspiriert von der Bettkonstruktion der späteren JC bin auf einen alternativen Ansatz umgeschwenkt. Ich habe die beweglichen Bretter raus geworfen und durch zwei neue ersetzt, die anders aufgeteilt sind. Dadurch kann das erste kurze Brett (31x151 cm) senkrecht und das zweite längere Brett 74x151 cm) waagrecht stehen. Gehoben wird das Ganze durch zwei Gaszugfedern (Sodemann TGF-8-120-250), angeschlagen am festen Brett und am kurzen beweglichen Brett. Hinten wird es mit zwei klappbaren Stützen gehalten. Hintergrund ist, dass ich eine größere Stehhöhe, direkt ab dem Einstieg erhalten und nach Möglichkeit keine Technik sehen wollte. Weiter wollte ich den Lichteinfall aus dem Dachfenster haben und Bohrungen im sichtbaren Bereich vermeiden. Da unsere Autos ja bald Oldtimerstatus erhalten sollten Änderungen rückrüstbar sein .

Die Form des langen Brettes ist durch die Form der Dachinnenschale nicht ganz einfach aber es gibt überall 1-2 cm Luft und eine durchgängige Stehhöhe von ca 195 cm. Allerdings würde ich nicht mit hochgeklapptem Bett fahren. Leider ist das lange Brett zu groß, so dass es (ohne abheben des Daches) nicht ins Auto gepasst hat. Daher musste ich es noch einmal in der Mitte teilen und nach dem Einlegen wieder verbinden.

Die Betätigung ist nicht ganz automatisch. Zum Einklappen muss man es ein wenig in der Mitte anheben und darauf achten, dass die Stützen richtig stehen. Zum Ausklappen zieht man es nach hinten, dann fährt es gedämpft nach unten. Das klappt auch mit Belastung durch eine Matratze.

Leider habe ich mich mit der Farbe der Lackierung des Holzes etwas vergriffen. Ich dachte, das würde heller werden. Außerdem fehlt noch ein Griff, um das hintere Brett anzuheben und um sich beim Hochsteigen festzuhalten. Eventuell könnte der auch verhindern, dass die Matratze im hochgeklappten Zustand nach hinten über das Brett hinaus rutscht und das Dachfenster ein Stück verdeckt.


Grüße
Bernhard
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JC T1N Nr 21, EZ 3.96

Boxerspezi
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Re: Dachbett mit Hebemechanismus?

Beitrag von Boxerspezi » 27.05.2021 19:11

Hallo Bernhard,
würdest du auch Fotos von deiner Konstruktion hier einstellen?
Vielen Dank
Georg aus Marktoberdorf
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Boxerspezi
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Re: Dachbett mit Hebemechanismus?

Beitrag von Boxerspezi » 27.05.2021 19:12

Ohh....
eben noch hae ich keine Fotos gesehen......
Gruß
Georg
James Cook 316CDI grüne Plakette, EZ 03/2004, Alaskaweiß

Epeg
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Re: Dachbett mit Hebemechanismus?

Beitrag von Epeg » 30.05.2021 10:15

Ich habe es ähnlich wie Carsten gemacht, da ich mich auch sträube Löcher zu Bohren.
Als Abstützung habe ich 4-Kant Alurohr genommen und eine Seite mit einem Neodym Magneten versehen, so kann mann bequem die hintere Platte allein hochwuchten ohne das eine Abstützung wieder runterfällt. Vorne wird es mit den vorhandenen Riegeln in der Schiene arretiert. Das ganze ist so ausbalanciert das kaum Kräfte auf die Riegel wirken.
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Alle sagten: Das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht und hats gemacht 8) [/b]:-)) 316CDI EZ: 03.2006. Sprintshift. 2x 80 WP Solar Modul.

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JCBolt
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Re: Dachbett mit Hebemechanismus?

Beitrag von JCBolt » 06.09.2022 23:12

SirJames hat geschrieben:
29.06.2020 11:11
Wellenkonsument hat geschrieben:
27.06.2020 18:55
@SirJames
Hast Du zwischenzeitlich deine Federn getauscht? Wie viel N hast Du jetzt eingebaut?

Konntest du die zu starken zurück geben oder hast Du die noch?
Falls Du sie noch hast, könntest Du mir mal zwei Stück zum probieren schicken?

Ich habe das System etwas verändert und habe vor, nur mit einer Feder pro Seite zu arbeiten. Habe das heute von Hand hoch gedrückt und könnte mir vorstellen, dass 60 kg Druckkraft ausreichen könnten.
Hi,

ich habe die Federn nicht getauscht. Ich hab die zwei Federn in Fahrtrichtung rausgenommen, jetzt wird das Bett natürlich nicht so gleichmäßig angehoben wie es gedacht war, aber besser als gar nicht. Möchte mir als Ersatz zwei schwächere Federn besorgen, muss allerdings mal schauen welche von den Maßen passen.
Ich habe folgende Dämpfer bei Daparto bestellt: Stabilus 9832NI
Sind Heckklappendämpfer vom E46, wie hier im Thema schon mal jemand vorgeschlagen hat.
Die Maße weichen geringfügig von den Bansbachfedern ab:
Gesamtlänge 349mm, Hub 101mm, Kraft 320N
Dafür sind sie deutlich günstiger: Bansbach 43,46€/Stück bei Abnahme von 5 Stk. vs. Stabilus 8,16€/Stück.
Ehrlich gesagt möchte ich sie gerne als Ersatz behalten, da die Kraft ja mit der Zeit nachlässt.
Was meiner Meinung noch zu beachten wäre:
Hier werden ja immer nur lapidar die Maße der Aluwinkel genannt, nicht aber die der Bohrungen. Ich denke dass man bei den Bohrungen darauf achten sollte, dass die Federn in Ruheposition leicht nach unten geneigt sind (in Richtung der Bretter). Damit arretiert sich die Konstruktion quasi selbst.
Korrigiert mich bitte wenn ich damit falsch liege.

Leider konnte mir ja noch keiner wirklich beantworten was genau an meiner Konstruktion falsch ist...
Gruß
Jonas
Moin,

Hast du zufällig die Maße noch, wie dein Mechanismus gebaut ist und wieviel Erhöhungen du erreicht hast? Habe mir jetzt der Einfachheitshalber auch die Dämpfer vom E46 gekauft und würde den Umbau die Tage gerne angehen.

Danke und beste Grüße
Alexander

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camper_karlchen
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Re: Dachbett mit Hebemechanismus?

Beitrag von camper_karlchen » 07.09.2022 12:04

Hallo zusammen,

ich habe beim Nachbau des Hebemechanismus bei uns mal jede Menge Fotos gemacht und versuch mich mal in einer Bauanleitung, wie es bei uns umgesetzt ist.
Von den Materialstärken her hab ich eine sehr massive Variante gewählt, weniger hätte es wohl auch getan.
Da wir einen zusätzlichen Topper im Bett haben, würde ich beim nächsten mal für die Gasdruckfedern in Fahrtrichtung vorne etwas stärkere nehmen. Diese Variante ist in der nachfolgenden Liste mit () gekennzeichnet.

Benötigte Teile:
4x (2x) Gasdruckfedern (wie FEBI BILSTEIN 12349) Ausschubkraft 320 N, Länge 349 mm, Hub 101 mm
(2x) Gasdruckfedern (wie FEBI BILSTEIN 34112) Ausschubkraft 440 N, Länge 349 mm, Hub 127 mm
8x Kugelzapfen DIN 71803 10mm M6
8x Blechschraube DIN 7983 4,8 mm x 19 mm
8x Senkkopfschraube DIN 7991 M6 x 25-30 mm
16x Flanschmutter DIN 6923 M6
16x Abdeckkappen für Mutter M6
4x L-Aluminiumwinkel 4mm Wandstärke 30 mm x 30 mm x 60 mm
2x L-Aluminiumwinkel 4mm Wandstärke 60 mm x 40 mm x 120 mm

Die Alu-Winkel hab ich, wie in den Zeichnungen dargestellt, bearbeitet.
Die herausgesägten Winkel und die Radien dienen dem Kompfort und der verringerung des Verletzungsrisikos, sind aber nicht zwingend so nötig.
Winkel_klein.pdf
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Winkel_groß.pdf
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Schritt 1: Die Winkel, Kugelzapfen und Gasdruckfedern werden wie auf dem Bild gezeigt zusammengesetzt und lang gestreckt auf dem ausgeklappten Bett hingelegt. Die Außenkanten der kleinen Alu-Winkel liegen an den Außenkanten der Bretter an. Alle Arbeiten werden immer auf beiden Seiten erledigt.

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Der mittlere Winkel wird so nach vorne und hinten verschoben, dass er mittig im Gelenk zwischen den Brettern liegt.

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Dort wird der mittlere Winkel mit den Blechschrauben am Fahrzeug verschraubt. Ich habe mit einem selbstzentrierenden 2,5 mm Bohrer vorgebohrt.

Schritt 2: Ich habe das Bett mit vier Holzleisten auf die später gewünschte Endhöhe aufgebockt. Bei uns Hatten die Holzleisten eine länge von 27 cm, im nachhineine wären 25 cm aber wohl besser gewesen.

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Die kurzen Alu-WInkel liegen jetzt in der Position, wie sie später verschraubt werden müssen. (Bitte darauf achten, dass die Alu-Winkel auch weiterhin an der Außenkante der Bretter liegen)
Zum Anzeichnen der Löcher für die vorderen kurzen Alu-Winkel lag meine Frau vorne im Alkoven, die hinteren konnte ich aus der Küche aus anzeichnen.

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Schritt 3: Nachdem wir das Bett wieder flach gelegt hatten, habe ich die acht benötigten Löcher für die kurzen Alu-Winkel gebohrt. Damit ich nur durchs Holz der Platten bohre und nichts anderes beschädige, habe ich mir zwischen Auflage und Holzplatten ein Stück Metallblech geklemmt. So merkt man gut wenn man duchs Holz ist und bohrt nicht zu weit. Von der Unterseite der Bretter habe ich die Löcher angesenkt, damit die Senkkopfschrauben bündig mit ihnen abschließen.

Schritt 4: Zum Verschrauben der Holzplatten mit den kleinen Alu-Winkeln haben wir das Bett wieder angehoben und dann die Schrauben durchgesteckt.

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Zum Schluss haben wir alle offenen Schrauben und Muttern mit Abdeckkappen gesichert. Nicht das noch die Bettwäsche oder eine Person daran hängen bleibt und etwas kaputt geht.


Ich hoffe, dass meine Ausführungen verständlich und nachvollziehbar sind. Falls ihr Fragen habt, fragt einfach nach und ich ergänze diese Anleitung dann.

Viele Grüße
Till
Zuletzt geändert von camper_karlchen am 07.09.2022 12:36, insgesamt 2-mal geändert.
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JCBolt
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Re: Dachbett mit Hebemechanismus?

Beitrag von JCBolt » 07.09.2022 12:32

Top!

Edit: Kleiner Nachtrag von uns: Wenn man keine schweren Matratzen/Frolisystem etc montiert hat, sind die vorderen Dämpfer (Richtung Nase) zu stark. Wir haben nur die original Matratzen inkl Topper und Bettzeug, da experimentiert wir gerade noch mit der richtigen Stärke, wir versuchen es jetzt mal mit 100N.
Zuletzt geändert von JCBolt am 15.09.2022 18:08, insgesamt 1-mal geändert.

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RockTheCook
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Re: Dachbett mit Hebemechanismus?

Beitrag von RockTheCook » 10.09.2022 21:12

Hallo Till,

super, besten Dank im Namen der JC-Gemeinde! Die Beschreibungen und Bilder wurden ja mehrfach konkreter, aber so perfekt, dass keine Fragen mehr bleiben, war auch meine nicht :lol:
Die Rundungen, schreibst du, wären nicht unbedingt nötig. Aber die sind so schnell selbst von Hand abgefeilt, das kann ich auch nur empfehlen.
Noch ein kleiner Hinweis zu den Bohrlöchern der äußeren 4 Winkel. Ich habe sie genauso angezeichnet, wie du. Gebohrt habe ich aber etwas weiter zur Mitte hin (vielleicht 5 mm), damit in der Hoch-Stellung noch etwas Druck bleibt. Das hat sich m. E. bewährt, allerdings kenne ich auch den Unterschied nicht. Was meinen die Profis dazu?

Liebe Grüße
Peter
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MaZe
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Re: Dachbett mit Hebemechanismus?

Beitrag von MaZe » 21.10.2022 19:04

Hallo liebe James-Cook-Freunde,

nun habe ich auch endlich die Zeit gefunden, den genialen Hebemechanismus für's Dachbett nachzubauen.
Hierbei fand ich es gar nicht so leicht, die richtige Stärke der Gasdruckfedern zu finden. Ich habe mich an der Bauanleitung von Till alias camper_karlchen orientiert - nochmal vielen herzlichen Dank für diese geniale Anleitung.

Nach einigem Hin- und Her-Überlegen habe ich mich für folgende Varianten entschieden:
- Vorne 160N, Link
- Hinten 320N, Link

Damit hebt und senkt sich das Dachbett perfekt. Ich habe lediglich die Standard-Matraze und den Froli-Tellerlattenrost auf dem Bett.

Anbei findet ihr auch ein paar Fotos sowie ein Video, falls das für euch nützlich sein sollte.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=ydJXk-TWLx0

Schöne Zeit und allzeit gute Fahrt und gutes Campen!
Schönes Wochenende euch!

Magnus
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T1N; 312D; Baujahr 1996; Laufleistung: 137.000 km; seit April 2022 in meinem Besitz; Münchner Umland

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