Elektrikprobleme im Bereich Batterien/Ladegerät/Aufbau

die zweite Generaton Sprinter (NCV3)
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NCV3-Cook
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Elektrikprobleme im Bereich Batterien/Ladegerät/Aufbau

Beitrag von NCV3-Cook » 15.07.2022 14:25

Hallo zusammen,

nachdem wir unseren Cook vor einiger Zeit aus dem Winterquartier geholt haben, tauchte ein Problem mit der Elektrik auf, das nun scheinbar doch nicht so einfach zu beseitigen zu sein scheint: als ich den Cook aus der Halle geholt habe, war keine Anzeige auf dem "Westfalia-Bedienpanel", obwohl der Cook über Winter am 230V-Netz hing. Erst während der Fahrt kam das "Westfalia-Bedienpanel" wieder und blieb seitdem auch an, da der Cook immer mal wieder für Kurzstrecken bewegt wurde (ist in Summe aber noch keine 500 km in diesem Jahr gelaufen).

In den letzten Wochen habe ich mich mit dem Trennrelais und vor allem dem Ladegerät beschäftigt. Dabei fiel zuerst auf, dass an der sechspoligen Buchsenleiste der äußere PIN "+PWR VB" (rote ca. 1,5 mm² "dünne" Zuleitung) angeschmort ist. Hier im Forum habe ich bisher immer nur vom "angeschmorten" Massepin (-PWR VB) gelesen. Nach dem Öffnen des Ladegerätes habe ich ein paar verbrannte Bauteile gefunden, die ich zunächst austauschen wollte. Aus Zeitgründen habe ich mich dann aber für das "Fraron" Ersatzgerät entschieden, da dort alle Anschlüsse passen. Dieses habe ich nun einschließlich des neuen Temperatursensors eingebaut.

Lege ich jetzt 230V - Spannung an den Cook an, brummt das Fraron-Ladegerät deutlich (gefühlt mehr als das original Philips/Westfalia) und! die rote Zuleitung (+PWR VB" wird nach kurzer Zeit wieder deutlich warm. Im "Westfalia Bedienpanel" erscheint dann ebenfalls eine Störungsmeldung, wählt man diese an, zeigt sich dort ein durchgestrichenes Batteriesymbol und die Schneeflocke vom Kühlschrank.

Daraufhin habe ich das 230V-Netz erstmal wieder abgeschaltet, denn irgendwie schein ja an der roten Zuleitung am Ladegerät ein so hoher Strom zu fließen, für den die Leitung nicht ausgelegt ist.

Habt jemand das Problem auch schon einmal gehabt / wie würdet ihr bei der Fehlersuche vorgehen?

Könnten die Aufbaubatterien eine "Art" Kurzschluss erzeugen oder macht es Sinn von der roten Batterieklemme (+) solange welche von den angeschraubten Zuleitungsklemmen abzunehmen, bis sich die Leitung am Ladegerät nicht mehr erwärmt (da ggf. Kurzschluss in einem der angeschlossenen Geräte)?

Zwei Fotos hänge ich euch einmal an.

Viele Grüße
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Christoph
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netsailor
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Re: Elektrikprobleme im Bereich Batterien/Ladegerät/Aufbau

Beitrag von netsailor » 15.07.2022 14:47

Moin! Schritt 1: wie ist die Situation, wenn alle Sicherungen bzw. der rote Knebel raus sind?
Falls dann.alles.ok scheint: Schritte 2ff.: Stromkreisweise den Kreis suchen, wo der Strom hinfließt. Hast Du ausreichend Messtechnik?
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Re: Elektrikprobleme im Bereich Batterien/Ladegerät/Aufbau

Beitrag von NCV3-Cook » 15.07.2022 21:08

Hallo netsailor,

vielen Dank für Deinen schnellen Input und Deine Vorschläge.

Leider bin ich bei dem ersten Punkt nicht weiter gekommen (Sicherungen / roten Knebel raus). Das Ladegerät "brummt" weiter und das Kabel wird warm.
Was mich etwas irritiert, ist, dass an dem Pluspol / Plusklemme der Aufbaubatterie eine Menge rote Kabel (alles noch original) angeschlossen sind. Gehen die wirklich alle über den Knebel (Hauptschalter) und die Sicherungen?
Spannend / weiterhelfen würde vielleicht auch ein Schaltplan vom Aufbau - hat den schon mal jemand gesehen?
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Re: Elektrikprobleme im Bereich Batterien/Ladegerät/Aufbau

Beitrag von netsailor » 15.07.2022 21:23

Kannst Du messen, ob das + Kabel vom Ladegerät bis zur Batterie ok ist? Also kaum Widerstand und v.a. kein Isolierungsproblem?
Das läuft nicht über den Knebel. Normalerweise kann man also laden, ohne dass ein Verbraucher angeschlossen ist.
Wie ist der Zustand der Batterien? Sind die funktionsfähige oder ist dort der Kurzschluss drin? Vielleicht wurden die totgeladen im Winter.
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Re: Elektrikprobleme im Bereich Batterien/Ladegerät/Aufbau

Beitrag von NCV3-Cook » 16.07.2022 22:53

Hallo netsailor,

vielen Dank nochmal für Deinen Input.

Heute bin ich tatsächlich weiter gekommen: Die Leitung(+) zwischen Ladengerät und Batterieklemme hat auch im kleinsten Messbereich am Mulitmeter (bis 200 Ohm) keinen Widerstand. Trotzdem werde ich die leicht verzunderte Steckbuchse austauschen.

Ein Fehler ist auf jeden Fall die untere Aufbaubatterie. Ist diese abgeklemmt, hört das deutliche Brumme am Ladegerät und die Wärmeentwicklung an der + Leitung auf und die Ladespannung liegt wieder bei gut 14V (mit der defekten Batterie bricht diese auf ca. 10 V ein). Aber auch die obere Batterie (Akku) ist nicht mehr groß zu gebrauchen, nach Abschalten der Ladestroms purzelt die Voltzahl am Multimeter binnen kürzester Zeit deutlich. Somit sind zwei neue Akkus fällig, warum auch immer die "alten" den letzten Winter nicht überstanden haben, die waren nur 6,5 Jahre verbaut. Der Cook wird seit 2007 eigentlich immer auf die gleiche Weise im Winter "eingemottet".

Von der Aktion mitgenommen habe ich aber, dass die Akkus (sowohl Aufbaubatterie und Starterbatterie) auch geladen werden, wenn der rote "Knebel" auf "aus" steht.
Sofern ich das ohne Schaltplan richtig interpretiere, werden die 12V-Verbaucher im Aufbau (Beleuchtung, Standheizung mit Gebläsen, Kühlschrank etc.) beim Anschluss von "Landstrom" z.B. auf dem Campingplatz nicht etwa durch einen zusätzlichen Spannungswandler 230V auf 12V versorgt, sondern alles wird über das Batterieladegerät und das im Querschnitt sehr knapp bemessene Kabel zu den Aufbaubatterien durchgeschleift und die "Hauptpower (A)" müssen auch dort die Aufbaubatterien leisten???

Angehängt habe ich noch ein Foto vom Bereich der + Klemme an der oberen Aufbaubatterie. Dort sind auch noch wieder zwei recht "dünne" Kabel angeschlossen, wo sich mir auch nicht erschließt, ob diese irgendwo abgesichert sind (und wohin diese gehen), zudem gibt es noch zwei ungenutzte Steckergehäuse (einpolig und vierpolig) - scheinbar Serienstand bei den Fahrzeugen mit recht niedriger Seriennummer?

Besten Dank nochmal für die Unterstützung.
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Re: Elektrikprobleme im Bereich Batterien/Ladegerät/Aufbau

Beitrag von elise » 17.07.2022 13:25

Hallo

Alle Verbraucher werden in erster Linie über die Aufbaubatterien versorgt.

Bei Anschluss von "Landstrom" lädt das Ladegerät die Aufbaubatterien nach.

Es fliesst dann ein Teil des Verbrauch-Stroms vom Ladegerät und den Batterien.

Vom Ladegerät nie mehr als die maximale Ladeleistung (bei uns 15 Amp bei dir ??)
abhängig von der Spannung der Batterien.

Bei uns zum Beispiel Batterie voll, Verbrauch vom Kühlschrank übernimmt das
Ladegerät. Erst wenn mehr Leistung gebraucht wird wird Strom aus den Batterien
entnommen.

Deine Akkus sind auf jeden Fall tot. Bau mindestens eine Lithium ein.

Gruß elise
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Re: Elektrikprobleme im Bereich Batterien/Ladegerät/Aufbau

Beitrag von elise » 17.07.2022 13:30

Kabel am Plus Anschluss

ein Kabel zum Trennrelais
ein Kabel zur 2. Batterie
ein Kabel zum "Knochen"
ein dünneres zum Ladegerät
die 2 dünneren weis ich jetzt nicht könnte aber sein
zur Toilette

Gruß elise
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netsailor
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Re: Elektrikprobleme im Bereich Batterien/Ladegerät/Aufbau

Beitrag von netsailor » 17.07.2022 14:12

elise hat geschrieben:
17.07.2022 13:25
Deine Akkus sind auf jeden Fall tot. Bau mindestens eine Lithium ein.
Ich habe auch schon überlegt, dies zu empfehlen. Unsere Gelakkus funktionieren zwar noch, ich habe mich aber, auch aus Gewichtsgründen, schon etwas mit den angebotenen Modellen an LiFePo-Akkus beschäftigt.
Einen Selbstbau habe ich erstmal wieder verworfen bzw. würde so etwas erstmal zu Hause an der PV Anlage ausprobieren.
Für den Platz im Cook würde eine hiervon schon die Kapazität knapp verdoppeln und das Gewicht um ca. 40kg reduzieren: https://www.amumot-shop.de/bulltron-160ah-12v

Zu den "freien" Steckern meine ich mal gelesen zu haben, dass dort zumindest auch Service-Anschlüsse seien, so dass eine Werkstatt leicht die Anlage testen kann. Um das Geschehen in der Elektrik besser im Blick zu haben, als dies über das Zentraldisplay angeboten wird, finde ich meinen Batteriecomputer sehr hilfreich.

VG Stefan
Zuletzt geändert von netsailor am 18.07.2022 09:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Elektrikprobleme im Bereich Batterien/Ladegerät/Aufbau

Beitrag von oJ4No » 18.07.2022 09:23

Hallo zusammen,
alles was bei dir an dem Batteriepol angeklemmt ist, entspricht der "Serie".
Das ganz dicke Kabel 25mm² mit der 100A Sicherung geht zum Trennrelais unter dem Fahrersitz.
2x16mm² einmal zur anderen Batterie und einmal zum Trennschalter, darüber laufen auch alle Verbraucher.
Das 2,5mm² geht zu Ladegerät.
Die beiden ganz dünnen Leitungen an einer Ringöse sind "Sense" Leitungen. Einmal für das Ladegerät und einmal für die Zentralelektrik.
Die werden beim Ladegerät für die Kompensation des Spannungsabfalls der Ladeleitung benötigt. Das andere Braucht die Zentralelektrik für die Berechnung des Batteriestandes zusammen mit dem Messshunt der an dem Masseanschluss der über den Batterien sitzt.
Das Einpolige Rot Gelbe Kabel geht nach vorne unter den Fahrersitz. Dieses liegt bei mir auch so lose drin. Vermutlich für Sonderausstattungen.
Der Vierpolige Stecker ist für die Fernsteuerung und die Diagnose der Standheizung. Da kann man zum Beispiel auch direkt die Danhag Steuerung anschließen. Da gibt es extra eine Version für den Westfalia Stecker.

Der Braune Stecker sieht auch nach einem hohen Übergangswiderstand aus. Sonst sollte das eigentlich nicht passieren. Das das Ladegerät so Laut ist, könnte vielleicht auch daran liegen, dass die Batterien einfach total leer sind.


Grüße
Jan

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