da es ein Feedback gab, daß auch ein Reisebericht im Forum interessant sein könnte...ich gerne auch mal was schreibe, habe ich einen Reisebericht über unsere Südwestengland Reise Ende März verfasst und stelle diesen hier mal ein. Ich hätte dazu auch eine Menge Bilder, die ich dazustellen würde, allerdings sprengt das dann wohl den Rahmen. Ich versuche einfach mal ein paar hochzuladen, mal sehen , ob das funktioniert.
Den Bericht habe ich als Worddokument verfasst und hier versucht als Anhang dranzuhängen.Das darf ich aber nicht, da eine Dateierweiterung "docx" nicht erlaubt ist....Also kopiere ich den Text einfach unten dran...
Wenn irgendwas nicht klappt oder jemand eine Frage hat, sagt doch bitte Bescheid, ich würde mich freuen.
Viele Grüße von Jörg
Nachdem wir anfangs noch Bedenken hatten, ob wir wirklich nach Südengland fahren sollen, da es dort kurze Zeit vorher zu massenhaft Regen und damit verbunden zu vielen Überschwemmungen gekommen war, haben wir uns nach einem Telephonat mit einem Touristenbüro in Truro („its wonderful in this season, and not so many prople are here, so there is no reason not to come“) entschlossen, doch zu fahren. Und es war eine gute Entscheidung und führte zu letztendlich 2800km in einer Woche!
Für die Überfahrt nach England haben wir uns für den Eurotunnel entschlossen, also eigentlich mehr eine Unterfahrt.

Das geht alles sehr problemlos. Hundecheck im Pets Pavillon (einscannen des Chips, Überprüfung der nötigen Impfungen), das hat 5 Minuten gedauert. Und dann checkt man ein (Bezahlt war das schon über Kreditkarte, damit geht der Check In auch ohne weitere Bürokratie) wartet, bis die gebuchte Fahrt aufgerufen wird und fährt einfach in einen Eisenbahnwagon und los geht’s…
http://www.eurotunnel.com/uk/home/ (Startseite, hier findet man alles Wichtige und nötige)
http://www.eurotunnel.com/uk/traveller-info/pets/ (Hier erfährt man, was man braucht um sein Tier nach England zu bringen).
35 Minuten später kommt man in Folkestone an und fährt plötzlich links. Was aber kein Problem ist eigentlich, vor allem auf den Autobahnen geht das ganz schnell wie von selbst. Ich habe einfach meine Uhr ans andere Handgelenk angelegt…das war der Reminder.
Erste Übernachtung war auf einem sehr schönen Campingplatz, den hatte ich sowohl für die erste als auch schon für die letzte Nacht telephonisch vorgebucht, ca. 20km von Folkestone entfernt:
http://www.broadhembury.co.uk/
Sehr sauber, klasse organisiert, schöne Stellplätze…Die Campingplätze hatte ich übrigens aus dem „AA Caravan&Camping Guide 2013“ rausgesucht. Diesen Führer kann ich sehr empfehlen, er ist nach Districts eingeteilt (bei Broadhembury in Ashford also z.B. Kent) und unterscheidet dann nach Kategorien zwischen 1 und 5 Sternen. Innerhalb dieser Kategorien wird dann noch eine Prozentzahl angegeben, die zeigt, was der Platz innerhalb seiner Kategorie im Vergleich zu ähnlichen Plätzen bietet. Ich habe mich im Vorfeld immer für mindesten 4 Sterne und mindesten 80% entschieden, alle anderen habe ich dann gar nicht angeschaut. Und bei dieser Auswahl findet man reichlich Plätze, die das ganze Jahr geöffnet haben. Klasse Sache, in Frankreich haben die alle bis Anfang April zu…
Am Sonntag sind wir dann morgens losgefahren, Ziel Stonehenge. Die Autobahn führt einen um London rum, man kommt auch nicht in die zahlungs- und anmeldepflichtige Zone rein. Nachdem der erste Abend uns strahlenden Sonnenschein für den Begrüßungssekt beschert hatte, ging es hier jetzt richtig englisch los, so wie man sich das in den schönsten Vorurteilen nur vorstellen kann. Regen, Wind, nein, Sturm, Wolken, kalt, eklig. Der Schirm ist kaum fest zu halten, schräg gegen den Wind hält er zumindest die schlimmsten Sturmböen aus dem Gesicht, während der Regen unten die Jeans langsam aber sicher immer dunkelblauer und schwerer werden lässt. Die Kapuze der Jacke hilft eigentlich auch nur dabei, das Stonehenge Monument eben nicht zu sehen und man fragt sich bald, was man da eigentlich tut….währenddessen hört der Regen auf, die Sonne kommt raus, die Wolken ziehen ab und man macht auf einmal sensationelle Bilder der Steine im Sonnenschein mit dräuenden, dunkelsten Wolken im Hintergrund. Jetzt fragt man sich, warum man eigentlich so eine dicke Jacke anhat und diesen verdammten, riesigen James Cook Schirm durch die Gegend schleppt…außer zum angeben, daß man so einen tollen Camper hat…Oder um Westfalia Werbung zu betreiben.

Die Tickets für Stonehenge hatte ich übrigens auch per Internet vorgebucht und ausgedruckt, was ich sehr empfehle. Man hat einen 30 minütigen Eingangsslot und kommt mit den gebuchten Karten problemlos rein. Hat man kein vorgebuchtes Ticket und kommt in einer Zeit hin, während der es viele Vorbuchungen gibt, kommt man u.U. nicht rein bzw. man hat eine lange Wartezeit, da die vorgebuchten Tickets Vorrang haben.
https://www.english-heritage.org.uk/day ... tonehenge/ (hier findet man viele Informationen und kann auch Tickets kaufen)
Von hier aus ging es zum nächsten schon von Deutschland aus gebuchten Campingplatz…The Old Oakes. Ich hatte hier einen der „Super Pitches“ im „Walnut Circle“ vorgebucht. Man kam sich vor wie bei Asterix bei den Briten (kennt Ihr das, der Engländer, der nach ca.1200 Jahren Rasenpflege mit der Sichel den letzten Grashalm trimmt, bevor er mit seinem Rasen zufrieden ist…bevor die Gallier mit Pferdewagen das gute Stück in Sekunden zerstören? Schockierend, ist es nicht!?). Herrliche Stellplätze, sehr viel Platz, tolle Aussicht und eben viel englischer Rasen! Nur ohne Gallier.
Dazu gab es einen großen Dogwalk, den es auf den meisten Campingplätzen zu geben scheint…inklusive Hundetütchen und, Obacht, beheizter Hundedusche…Ich habe ja eher so einen…naja, richtigen Hund halt. Aber irgendwie fand er das dann doch klasse, vor allem weil man wirklich überall mit Hund willkommen ist.
Der Nachteil des Campingplatzes ist, daß er „Adult only“ ist…was ich persönlich, obwohl wir keine Kinder haben, eher fragwürdig finde. Dorthin kommen also nur ältere Engländer mit verwöhnten Tölen die ihre Ruhe haben wollen…Marktlücke, okay, aber irgendwie auch seltsam. Für uns während unseres Aufenthaltes aber ein tolles Erlebnis, es war alles absolut top, das habe ich selten bzw. noch nie so gesehen…Der Nassbereich absolut neu und so sauber…Also, eingeschränkte Empfehlung, da für Familien nicht tauglich…wenn man sich davon aber freimacht und vor allem keine Kinder mit hat, ist das ein absoluter Top Platz:
http://www.theoldoaks.co.uk/index.htm
In Glastonbury gibt es auch viel zu entdecken, es gibt da z.B ein berühmtes Festival, dann ist der Ort wohl sehr voll. Glastonbury nimmt nämlich für sich in Anspruch, das legendäre Avalon zu sein. Der Ort an sich ist allerdings auch ohne Mythen und Sagen sehr schön.
Vom Campingplatz kann man auch in recht kurzer Zeit hier
http://www.theoldoaks.co.uk/glastonbury-tor.html
hinauflaufen, von dort hat man bei gutem Wetter (hatten wir

Nachdem wir abends lecker gegrillt hatten (ja, das durfte man trotz des Rasens machen!), sind wir am nächsten Tag weitergefahren nach Truro in Cornwall. Dies hatte ich als Ziel angepeilt, alles Weitere war nur noch als mögliche, zusätzliche Reise geplant. So dachte ich mir das zu Hause auf dem Sofa, ich hatte keine Ahnung, wie man in England so weiter kommt und wie wir mit den Straßen zurecht kommen usw... Das ging aber alles so was von ohne Probleme, daß wir tatsächlich noch weiter in Cornwall rumgekommen sind.
Wir waren von den eigentlich geplanten 2 Nächten (der Campingplatz war natürlich auch aus dem Führer, auch einer von Best of England wie die da heißen) letztlich nur eine dort, das Wetter war echt eine Katastrophe. Es hat geschüttet und geschüttet und da kann man schon mal die Lust verlieren…wenn man auf dem Weg von der Dusche zum Camper nasser wird, als man es gerade unter der Dusche war…nur daß der Regen zusätzlich noch kalt ist…brrr. Zum Glück hat der James Cook Fußbodenheizung und diese tolle Heizung, die im Bad zur Not auch 36 Grad macht. Da wird alles wieder trocken…allerdings wird der trockene Rotwein dann auch recht warm.

Der Platz war aber klasse….wer da mal bei schönerem Wetter hinfahren mag….
http://www.carnon-downs-caravanpark.co.uk/
Wir blieben wie gesagt nur eine Nacht und haben uns gesagt, schlimmer geht nimmer…also auf Richtung Lands End, dem westlichsten Punkt Englands.
Auf dem Weg dorthin waren wir in Padstow, Fish and Chips essen in Steins Restaurant. Das war richtig lecker, mit einem guten Ale dazu. Es gibt schon schlimmeres….z.B. das Wetter, das uns auch hier verfolgte und den Besuch erschwert hat…nasse Hunde riechen dann so…gewöhnungsbedürftig im Camper.
Von hier ging es dann noch an den Strand (nass waren wir ja eh schon), wo man nur Verrückte mit Hund trifft. Uns z.B…. Dort haben wir dann das Gegenstück vom Mont St Michel in der Normandie gesehen, den, Überraschung, Mount St Michael. Nett anzusehen, aber mit dem Boot hinzufahren haben wir uns dann doch gespart…auch mangels JC Parkplatz beim Bootsanleger.
Weiter ging die Fahrt Richtung Lands End, allerdings nicht ohne, auf anraten und Wunsch meiner Frau, zu verpassen, noch einen klitzekleinen Abstecher nach Mouse Hole, einem alten Piratenhafen, zu machen.
Wer die Schilder an den „Straßen“ dorthin liest, da steht „Coaches not possible“. Ich würde da dazuschreiben, „James Cook noch advisable“.
Es muss ein toller Ort gewesen sein. Scheinbar hat mir mein Blutdruck von ca. 200 zu 155 aber soweit die Augen getrübt, daß ich nicht sooo viel davon gesehen bzw. wahrgenommen habe. Ich war so froh, da wieder weg zu sein….Der Name ist Programm, das muss man mit einem 6m Camper nicht fahren.
Dort habe ich es geschafft, einer der von mir immer belächelten Vollidioten zu sein, die meinen, mit Ihrem Camperteil überall hinfahren zu müssen….will ich ja auch. Nach Mouse Hole aber….nicht (mehr)! Egal was Alex sagt.
In Lands End schließlich wurde das Wetter immer besser, die Sonne kam raus und wir haben einen ausgiebigen Spaziergang an der beeindruckenden, wunderschönen felsigen Kiste gemacht. Inklusive Rast mit Käsebrot und einer Flasche Cider.
Über kleine, enge, aber durchaus fahrbare Straßen ging es dann zum, aus dem regnerischen Truro vorgebuchten, Campingplatz in St Ives. Der absolute Wahnsinn, strahlender Sonnenschein, Pitch Nr 3, direkt an der Kante mit Blick aufs Meer, Küste, Strand und den Ort. Das war in dem Moment der schönste Ort, an dem ich bisher gestanden habe. Wir sind 2 Nächte dort geblieben, mit grillen im Sonnenschein am ersten Abend, joggen mit Hund am Strand und Küste, Mittagessen samt Pale Ale und geschmackslosen Erbsen im Pub sowie Cream Tea mit Clotted Cream am nächsten Tag….eine wunderschöne Zeit dort. Allerdings dürfte es in der Hauptsaison dort sehr voll sein und Hunde sind dann nicht mehr am Strand erlaubt, das wäre dann nicht mehr so unser Ding.
http://www.ayrholidaypark.co.uk/
Hier also 15-20 Grad, Sonne und Hundeschwimmen am Strand, Abfahrt am nächsten Tag nach Dartmoore National Park
http://www.dartmoor-npa.gov.uk/
zum wandern. Hier hat´s sich was mit Sonne und 15 Grad, hier hatte es geschneit und schneite auch weiter, Graupel, Nebel, Niesel bei um die null, gefühlten minus 15 Grad.
Am meisten Nebel samt Schneeschauer und Wind gab es natürlich in dem Moment, als wir im Moor den Weg verloren hatten. Die Wanderkarte hat sich in kürzester Zeit wie eine Moorleiche angefühlt und war irgendwann auch genauso aussagekräftig. Wir haben den Weg aber doch wieder rausgefunden. Diese Gegend ist wirklich sehr schön, wild, Natur pur….zum wandern könnte man hier einige Tage verbringen!
Wir sind von hier zum Campingplatz
http://www.rossparkcaravanpark.co.uk/index.php
zur Übernachtung gefahren. Ein Campingplatz, der für seine Blumen, Hecken, Beete und seine damit verbundene Schönheit berühmt ist. Zu dieser Jahreszeit waren leider noch keine Blüten o.ä. da, der Platz ist aber empfehlenswert. Die Duschen/Toiletten sind klasse, sauber, gepflegt…tolle Plätze zum stehen. Auch hier hatten wir abends strahlenden Sonnenschein zum selbstgekochten Lammstew! Hier hat sich Alex, meine Frau, selbst übertroffen. Und ein sehr passendes Abendessen nach einer Wanderung im Moor!
Hier gab es auch wieder einen sehr schönen Dogwalk….also normalerweise würde man auf einem Grundstück dieser Größe eine Elephantenherde halten, Wahnsinn. Ich habe da nur mit Prakash Ball gespielt und ihn danach in der, natürlich auch hier beheizten, Hundedusche sauber gemacht.
Wir hatten uns entschieden, einen Tag früher und in einem Stück wieder Richtung Osten zu fahren. Wir hatten uns dementsprechend für 2 Nächte statt nur 1 Nacht in Ashford im Broadhembury Park angemeldet. Auf dem Weg dorthin waren wir an den Klippen von Dover wandern, was nach dieser dann doch recht weiten Tagesstrecke genau das richtige war. Und das Wetter war auch zuverlässig schön, Sonne, 20 Grad…und so sollte es auch die beiden letzten Tage bleiben.
Samstags waren wir in Canterbury, eine tolle kleinere Stadt mit der berühmten Kathedrale der anglikanischen Kirche, die zu besichtigen sich auf jeden Fall lohnt!
http://www.canterbury-cathedral.org/
Wenn man früh genug in die Stadt reinfährt bekommt man mit dem Camper auch noch einen guten Parkplatz, 5-10 Minuten zu Fuß bis in die Innenstadt zur Kathedrale. Hier lohnt es sich also, früh genug da zu sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Canterbury
Und gut essen kann man dort auch…Sogar um einen Geburtstag zu feiern....
Tja und am Sonntag ging es dann wieder zurück…früh morgens auf den Zug, in den Tunnel, 35 Minuten später wieder in...Europa.
Wir waren sehr zufrieden mit unserer Reise, nächstes Jahr planen wir Schottland mit dem James Cook zu erfahren. Nach einer Whiskyprobe eine kurze Rast im James Cook zu machen ist bestimmt eine empfehlenswerte Sache.....