nachdem ich nun schon etwas im „Konservierungsthread“ aktiv war möchte ich die doch etwas abgeschweiften Themen hierher verlagern und mal ganz von vorn anfangen

Ich bin der Chris und ich reise seit etwa 19 Jahren im gelben Cook. Mein Vater hatte diesen 2001 auf der Caravan und Boot in München gekauft und ist seitdem damit ca. 165tkm durch Europa getoured. Ich war damals 15 oder 16 und habe den ein oder anderen Familienurlaub damit verbracht, bevor ich dann auf eigener Faust damit mal hier und dort unterwegs war. Solange bis ich mir dann meinen ersten eigenen Camper gekauft habe. Einen T3 Terra für ca. 1500€...so lang ist das also her


Eigentlich hatten wir vor ab März gen Süd-Osten zu reisen. Dies planen wir seitdem wir uns kennen. Da ich bisher nur das europäische Festland und Irland kenne und schon immer in Richtung Asien fahren wollte, hatte ich mir vor etwa 10 Jahren meinen damals dritten T3 gekauft. Diesmal einen Syncro vom österreichischen Bundesherr. Die letzen Jahre hieß es also Geld sparen und Bus umbauen. Viele Hürden später, auf die ich nicht im Einzelnen eingehen werde, saßen wir dann endlich Anfang März zwar statt zu Zweit nun zu Dritt im Führerhaus parat für die „große Reise“

Da wir zu dem Zeitpunkt auch keine feste Bleibe mehr besaßen, mussten wir schnell eine Alternative finden. Unser Landesvater aka M.Söder hatte bereits eine Ausgangsperre mit Wirkung innerhalb der nächsten 12h verhängt. Was also Tun, wenn man im Bus lebt, keinen Zugang zu Wasser und Sanitäreinrichtungen hat und sich eigentlich auch nicht bewegen darf? Zum Glück konnten wir im Fichtelgebirge bei Freunden die in einer Jurte leben Unterschlupf finden. Wer das Fichtelgebirge nicht kennt (ich kannte es vorher auch nicht) wird dort unendlich leere Wälder, unberührte Natur gepaart mit einem extrem herausforderndes Klima vorfinden. Nicht umsonst wird die Region die Kältekammer Deutschlands genannt. So haben wir also dort knapp 3 Monaten in unserem kleinen t3 gehaust. Irgendwann ging es nicht mehr. Der Syncro ist ideal zum reisen. Die vier angetriebenen Räder wollen in Bewegung bleiben. Bei stagnation und naß-kaltem Wetter sinkt allmählich der Serotoninspiegel, denn das meiste passiert draußen. Wir mussten also kreativ werden. Als keine Veränderung der Weltpolitischen Lage in Sicht war, nutzten wir die Lockerung der Ausgangssperre um das gelbe U-Boot wieder auszumotten. Ich hatte es vor ca. 2 Jahren untergestellt nachdem es eh nur noch auf der Strasse rumstand. Lediglich zum Service/TÜV habe ich ihn letztes Jahr im Mai zu MB gefahren.
Ein paar Putzlappen später, denn der Innenraum musste zunächst vom Staub der letzten 20 Jahre befreit werden, saßen wir wieder zu Dritt in einem gefühlten Palast. 5* Küche im Innenraum, WC und zwei Schlafebenen inkl. Spielebene für den Kleinen im Erdgeschoß. Perfekt. Dazu dann die Lockerung der Reisebeschränkungen innerhalb Deutschlands und gewissen Ländern Europas. Eigentlich passt alles. Bis auf den leider etwas mitgenommenen Zustand der Karosserie. Das soll aber Inhalt des nächsten Posts sein.
Noch kurz zum Fahrzeug:
Es ist ein 2001er 316CDI JC in Schwefelgelb mit Sprintshift-Getriebe. Technisch tiptop, da fast Lückenlos bei MB gewartet. Leider mit etwas Rost, den ich wohl zunächst unterschätzt habe. Dazu mehr im nächsten Post

In diesem Sinne, bis Bald im JC Forum
Chris