Dachrinnenverklebung

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Juliver
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Dachrinnenverklebung

Beitrag von Juliver » 01.06.2023 05:17

Moin in die Runde,
nachdem ich im März und April die Front wiederhergestellt hatte, habe ich mich nun bei dem guten Wetter daran gemacht, die Ursache zu beheben.
Hier im Forum habe ich dazu vor allem von Arndt, Markus und Andi hilfreiche Tipps. erhalten, danke dafür.
Gestern habe ich nun angefangen, die Dichtmasse rauszukratzen...und da stoße ich tatsächlich auf Blech statt GFK. Da hatte jemand ernsthaft mal außen alles rausgekratzt und ein Blech eingeschweißt und dieses über die untere GFK-Kante gebogen. Dadurch war zum einen ein Hohlraum unter dem Kleber entstanden, zum anderen hat es die mögliche Schichtstärke der dessen deutlich reduziert auf 1-3mm.
Nachdem ich das Blech freigekratzt hatte (Multimaster war dabei sehr hilfreich), habe ich dieses mit einer dünnen Trennscheibe mit der Flex durchtrennt und konnte dieses stark verrostete Blech fast überall abziehen.
Danach mit einem Bürstenaufsatz einen Überblick verschafft.
Mit diversen Werkzeugen habe ich dann versucht, das GFK vom Blech zu trennen. Das klappte nicht so recht. Also habe ich mir noch ein Schneid und Stemmwerkzeug aus einer Art Spezialschlüssel (fester Werkzeugstahl) gebogen und geschliffen, mit dessen Hilfe ich nun rundherum die unterste Klebekante Durchschnitt (Sauarbeit, ca. 4h). Anschließend habe ich das Werkzeug nach Vorbild der Werkzeuge von Arndt an der Spitze nochmal etwas gebogen, sodass ich dieses entstandene U unter die GFK Kante schlagen konnte. Dies war zuerst nicht recht zufriedenstellend, da langsames vorankommen, aber nach gut 6h war dann tatsächlich das Dach bis auf den Bereich über der Frontscheibe gelöst. Nun habe ich das Dach hinten angehoben unter unterlegt. Mit Hilfe dieser Vorspannung konnte ich den Bereich über der Frontscheibe nun auch noch lösen.
Anschließend habe ich den Dachgepäckträger entfernt und die Dachfensterinnenteile demontiert e voilà, das Dach konnte angehoben werden. Ich würde das Gewicht dieses einschaligen Daches auf etwa 30-50 kg schätzen.
Somit konnte der gesamte Innenausbau drin bleiben.
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OM602
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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von OM602 » 01.06.2023 06:13

Herzlichen Glückwunsch und Respekt, ich habe das auch hinter mir, hatte es allerdings etwas einfacher.
Gaaaaanz wichtig bei dem was du dir da aufgehalst hast ist in meinen Augen das möglichst vollständige Entfernen des Rostes in der Regenrinne. Die sieht bei dir auf dem zweiten Foto ziemlich angegriffen aus. Ich würde erstmal grob mit einer Schrubbscheibe anfangen und dann wäre eigentlich Sandstrahlen die einzig wahre Möglichkeit den Rost zu beseitigen. Dabei musst du dir im klaren sein, dass der Innenraum dann komplett versaut ist.
Andernfalls wirst du den Rost nicht los. Zumindest hättest du ihn aber für einige Jahre aufgehalten 😉
Als Beschichtung würde ich dir einen Zinkphosphat EP Primer empfehlen, dann mit PU Kleber (z.B. Sikaflex) verkleben und zwar in zwei Gängen, da der Kleber schwindet. Dann Lackieren, aber das ist ja noch ein bisschen weg.
Halt die Ohren steif, du hast gut gearbeitet!

Juliver
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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von Juliver » 01.06.2023 08:30

Danke,
mein Plan sieht folgendermaßen aus:
Säubern mit der Zopfbürste
1. Kariöse Stellen großzügig ersetzen (schweißen)
2. Alles was rostig war und nicht blank geworden ist (vor allem auch die Falze mit Leinölfirnis tränken, Überstand abwischen und ein paar Tage trocknen lassen
3. Mit BK nitrofest grundieren
4. kleine Risse an der unteren GFK Kante ausbessern
5. Mit MS Polymer Kleber das Dach wieder draufsetzen mit kleinen Spalthaltern von 2-3mm, damit eine ausreichende Schichtstärke erreicht wird.
Warten
6. Mit MS Polymer auf ca. 30-50 Prozent der Dachrinnentiefe auffüllen.
7. Nach ca. 3 Wochen lackieren mit 2k PU Lack

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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von Juliver » 01.06.2023 09:06

Die Zopfbürste bringt zu Tage, dass dieses Halteblech in der Rinne original Westfalia sein muss.
Das Dach war vorher noch nie gelöst worden.
Aber das Blech werde ich mit der Schruppscheibe nur so weit runternehmen, dass keine stehenden Reste mehr da sind. Da sind alle 3cm Schweißpunkte...die alle auszubohren würde Wochen dauern und mehr Schaden als Nutzen bringen.
Ist von euch schon mal jemand auf ein solches Blech gestoßen?
Jetzt kommt die andere Seite dran.
Beste Grüße
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AndiP
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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von AndiP » 01.06.2023 10:34

So ein Blech soll original von Westfalia sein, bei dem alten , einschaligen Dach - hab ich gehört. Nicht verzinkt, nicht lackiert.
1985er JC 309D mit 520.000km

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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von OM602 » 02.06.2023 06:00

Kann ich bestätigen, hab ich so beim alten JC auch vorgefunden.

Zu deinem zweiten Punkt (Leinölfirnis). Da kann ich dir nur von abraten. Wenn, dann nimm Owatrol, das kriecht besser und härtet besser aus. MS-P ist natürlich auch top, klingt nach einem guten Plan.
Viel Erfolg weiterhin.

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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von Juliver » 02.06.2023 21:47

Dieses Blech habe ich neben der Schweißpunkten mit einer dünnen Trennscheibe weggeschnitten...hat beinahe einen halben Tag gedauert.
Nun habe ich auch schon alle Löcher freigelegt und geschweißt. Leider war durch das undichte hintere Dachfenster schon ein größerer Rostschaden entstanden.
Anschließend habe ich die Rinne nochmal richtig mit der Zopfbürste gesäubert und mit Owatrol getränkt (Danke OM602! das ist schon feineres Zeug...)
In den nächsten Tagen mache ich die GFK Kante wieder ordentlich.

Noch zwei Fragen:

1) Reicht es, einmal mit BK Nitrofest zu grundieren, oder lieber mehrfach?

2) In den Ecken der Dachrinne hinten sind Löcher, welche als Regenabfluss dienten. würdet ihr deren Funktion beim Verkleben wieder herstellen, oder schmiere ich die lieber zu?

hier noch ein paar Bilder:
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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von OM602 » 03.06.2023 08:35

Saubere Arbeit ☺️
zu 1: Ich würde definitiv einen 2k Primer auf Epoxidbasis nehmen. Brantho ist gut, kommt von der Festigkeit aber nicht an EP dran. Mipa ist eine gute Adresse meiner Erfahrung nach.

zu 2: Bei mir sind die Löcher zu und zwar aus folgendem Grund: Durch das Auffüllen der Rinne mit Kleber bleibt nur noch wenig Rinne übrig. Das Ablaufen funktioniert nur wenn der Wagen mit dem richtigen Gefälle steht. Dicht sollte die Verklebung auch sein und es ist dann im Summe vielleicht ein Glas Wasser was dort "steht" eher weniger.

Viele Grüße,
Christian

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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von OM602 » 03.06.2023 08:39

P.S.: Deine Frage war ja eigentlich: Einfach oder mehrfach grundieren? Sandstrahler sagen immer: "Dick und blank hält ein Leben lang". Allerdings immer mehrfach, also im Zweifelsfall lieber drei Schichten statt einer. Wenn du Nitrofest etwas verdünnst, dann verläuft das sehr schön, damit würde ich dann mehrere Schichten machen, aber wie gesagt, mittlerweile nehme ich am Blechkleid nur noch EP Primer, zumindest bei so schönen Gegenständen wie dem James 😃

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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von Juliver » 03.06.2023 09:55

Danke für deine Einschätzung.
Kann ich mit dem EP Primer auf der mit Owatrolbehandelten Oberfläche arbeiten?
Habe es auch nach einer Stunde gut abgewischt.

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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von OM602 » 03.06.2023 18:12

Ja, das geht. Durch den Härter trocknet das schnell ab. Das Owatrol ist ja auch eher für Kapillarspalte gedacht, dort wo andere Grundierungen nicht hinkommen.

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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von Juliver » 18.06.2023 04:28

Es ist vollbracht.
wir haben vor einigen Tagen das Dach draufgeklebt. Dabei haben wir in 3 Schritten gerbeitet. Zuerst haben wir das Dach mit dem Kleber in die gedrückt und nach 2 Tagen den überstand in der Rinne mit der GFK Kante bündig abgeschnitten. Anschließend haben wir den Spalt bis über die GFK Kante, fast bis zum Rand der Dachrinne aufgefüllt. Danach habe ich dann noch einen Tag Später eine Naht direkt am GFK langgezogen. Theoretisch sollte man bei diesen Klebern (MS Polymer und wahrscheinlich andere flexible auch) möglichst so arbeiten, dass durch eine Klebe Naht nur zwei gegenüberliegende oder orthogonal zueinander stehende Flächen verbunden werden. Bei unseren Dachrinnen geht das aber leider nicht so optimal...
Das MS-Polymer Zeug ist der Hammer und bei den technischen Daten wird das auch bei weitem nicht bis zum Maximum belastet.
Bald kommt dann der Lack drüber und dann bin ich mal gespannt, wie lange dieser Rissfrei bleibt.

Erfahrungswerte vom verkleben:

1: Beim absenken des einschaligen GFK Daches ins Kleberbett in die Dachrinne muss man keine Abstandshalter in diese legen, da man eher noch zusätzlich Druck aufbauen muss, um das Dach ausreichend tief (bis auf ca. 3mm Klebenaht) in die Rinne zu drücken.

2: Mit MS Polymer für lange Zeiten bis zur Hautbildung nicht in der Sonne arbeiten.

3. Wir haben die Dachrinne fast aufgefüllt (80%) um möglichst große Zugflächen zu haben und so fließt das Wasser auch noch gut ab. etwas anderes bleibt einem auch nicht übrig, bei knapp 10mm Dachrinnentiefe mit 3mm Klebebett, dann 3mm GFK und dadrauf wieder 2-3mm Dichtmaterial.
Vorher war das GFK ja bis auf den Boden der Dachrinne mit nur ca. 1mm Kleber/Dichtmmasse über das Halteblech fixiert.

Hier noch ein Paar Bilder:
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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von Dr.Who » 26.12.2023 16:51

Krasse Arbeit. Großen Respekt.
Mich würde interessieren wie du darauf kamst dass du das GFK Dach anheben musst?

Ich hätte da auch eine Frage:
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Ich habe ein etwas größeres und mehrere mini Roststellen an der Dachrinne. Denke die eine müsste ich raustrennen und neu einschweißen. Ich habe jedoch Angst vor der Hitze. Ich will das GFK nicht schmelzen.

Wie habt ihr das gemacht und was könnt ihr mir empfehlen?

Gruß der Who
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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von Dr.Who » 26.12.2023 16:52

Ich vergaß
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Re: Dachrinnenverklebung

Beitrag von AndiP » 27.12.2023 14:19

Moin, erst mal den kleber aus der Rinne entfernen. Rost freilegen. Danach siehst du , ob geschweißt werden muss. Zum Schweißen muss das Dach mindestens angehoben werden.
Die senkrechte "Wurst" sieht auch seltsam aus. Wo ist die? C-Säule Fahrerseite?
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