James Cook T1 Motorprobleme

die älteren Modelle (T1), inkl. Skipper und Marco Polo
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Bastian

James Cook T1 Motorprobleme

Beitrag von Bastian » 16.05.2014 17:52

Hallo Leute,

ich melde mich bei euch weil mein Motor extrem schlecht läuft - 2,3 Liter Benzin 86 PS Baujahr 1979

Motor läuft unrund - nimmt schlecht Gas an - ohne Gasgeben geht er sofort unter ordentlichem schütteln aus - teilweise Fehlzündungen im Vergaser

Angefangen hat es damit, dass der Vorbesitzer den Vergaser (Solex 36-40 Psi) zerlegt hat weil der Motor unrund lief. Er hat die Dichtungen erneuert und die Düsen gereinigt. Leider lief der Motor danach noch schlechter. Hinzu kommt das er ca 1 Jahr ohne Choke-Mechanik am Vergaser gefahren ist weil diese irgendwann verloren gegangen ist. Allerdings war das über den Sommer laut seinen Aussagen kein Problem bzw der Motor lief auch ohne diese Mechanik gut.

Meine erste Vermutung war, dass es sicher am Vergaser liegt - sei es durch die fehlende Mechanik oder irgendein Fehler beim Zusammenbauen. Ich habe dann bei "Busbasis" in Birkenwerder einen gebrauchten Vergaser gefunden. Mit großen Erwartungen habe ich diesen dann eingebaut. Laut Busbasis stammt der Vergaser aus einem gut laufenden Motor und sei damit i.O. . Leider lief der Motor nach dem Vergasertausch genauso schlecht bzw noch schlechter. Neues Problem, es gibt teilweise Fehlzündungen im Vergaser.

Als nächstes habe ich Zündkerzen gewechselt, da die alten ziemlich viel Ruß drauf hatten - keine Besserung. Ich hatte mich dann entschieden den Wagen in die nächste Werkstatt zu bringen um dort den Mechanischen Unterbrecher und Zündzeitpunkt checken zu lassen. Laut Werkstatt war da aber alles ok - immer noch keine Besserung, allerdings meinte der Mechaniker beim messen des Zündzeitpunkts wäre ihnen aufgefallen das Zylinder 1 einen schwachen Zündfunken hatte.

Als nächstes habe ich die Zündkabel gewechselt da diese wirklich alt aussahen. Außerdem habe ich die Verteilerkappe ausgebaut und mir mal genauer angeschaut. Ein Anschluss fürs Zündkabel war ziemlich befallen von Grünspan, mit Schraubenzieher und feinen Schleifpapier habe ich das meiste abbekommen. Ich hatte überlegt auch diese zu ersetzen aber der Teilehändler sagte mir das dies nicht nötig sei. Nachdem ich alles wieder zusamengebaut hatte mußte ich feststellen das auch die Maßnahme nichts gebracht hat.

Jetzt war ich mir sicher das irgendwas mit dem Ventilspiel nicht passen würde, allerding wurde dieses vor ca 1 Jahr bei "BusManiacs" in Ankershagen eingestellt. Der Vorbesitzer meinte allerdings das es bei einem Ventil nicht klappte wegen einer festsitzenden Schraube. Ich dachte mir bei einer Kompressionsdruckprüfung werde ich sicher den Fehler finden....leider habe ich die Prüfung ohne voll geöffnete Drosselklappe gemacht, ich habs einfach Vergessen.

Die Werte waren auf allen 4 Zylindern gleich - 10 Bar - morgen werde ich das nochmal wiederholen, allerdings mit gedrücktem Gaspedal.

Solangsam bin ich dann aber auch mit meinen Ideen am Ende und hoffe jetzt das jemand von euch evtl noch Ideen hat oder mir Tipps geben kann.

Hat jemand die Sollwerte für die Kompression des Motors zufällig parat?

Da der Bus so wie er läuft kaum fahrbar ist, sind meine Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Evtl kennt jemand von euch einem Motor- und Vergaserfachmann hier in Berlin?

Ich bin über jede Hilfe oder Idee dankbar

Beste Grüße

Bastian

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AndiP
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Re: James Cook T1 Motorprobleme

Beitrag von AndiP » 16.05.2014 18:32

Moin,

"Backfire" ist meiner Meinung nach ein Ventilproblem. Die Motoren sind doch einfach gestrickt.
Erst mal Ventilspiel einstellen.
Dann den Ausaugtrakt auf Undichtigkeiten (alle Flansche, Anschlüsse, Wellenlager, Schläuche mit Startpilot einsprühen) prüfen - Flaschluft kann für seltsame Probleme sorgen.
Dann Spiel im Verteiler prüfen. Springender Zündzeitpunkt sorgt für schlechten Lauf.
Und dann Zündzeitpunkt mit Pistole einstellen.

Wenn die Punkte perfekt in Ordnung sind, kannst du die Kompression prüfen.


Viel Erfolg
Andi
1985er JC 309D mit 520.000km

Bastian

Re: James Cook T1 Motorprobleme

Beitrag von Bastian » 16.05.2014 20:27

ich habe gerade noch ne interessante Info vom Vorbesitzer bekommen,

letztes Jahr zum Ende des Sommers fing der Motor an schlechter zulaufen. Daraufhin wurde eine neue Kraftstoffpumpe (mechanisch) eingebaut. Danach lief er wieder gut bis der Tank unbeabsichtigt leer gefahren wurde. Danach lief er ziemlich mies. Aus dem Grund hatte er den Vergaser auseinander gebaut, wegen der Vermutung das evtl Dreck aus dem Tank in den Vergaser gelangt sein könnte. Ich habe auch kein Kraftstoffilter zwischen Pumpe und Vergaser finden können, laut Bedienungsanleitung sollte da aber einer sitzen. Seitdem stand bzw steht er ohne vernünftig gefahren geworden zu sein ( 8 Monate sind das jetzt ca). Vielleicht liegt es ja auch zum Teil an der langen Standzeit. Wobei ich sagen muss das der Motor nicht nur schlecht, sondern wirklich schlecht läuft. Ehrlich gesagt kann ich mir das nicht vorstellen

Nochmal zum Kompressionsdruck...ich habe in der Betriebsanleitung folgende Info gefunden.

Beim warmen Motor soll der Kompressionsdruck mindestens 7,3 Bar betragen. Allerdings möchte ich den Motor bei den Problemen nicht so lange laufen lassen bis er warm ist. Sind meine Werte so überhaupt aussagekräftig bei kaltem Motor? Es sollte ja schonmal ein gutes Zeichen sein das alle vier Zylinder nahezu identische Werte haben.

Grüsse
Zuletzt geändert von Bastian am 16.05.2014 20:34, insgesamt 1-mal geändert.

Bastian

Re: James Cook T1 Motorprobleme

Beitrag von Bastian » 16.05.2014 20:31

Vielen Dank Andi,

Zündzeitpunkt und Verteiler wurden von der Werkstatt schon gecheckt. Ich bin auch deiner Meinung das es eigt an den Ventilen liegen müßte bzw könnte. Werd mir morgen mal die Ventile und das Spiel anschauen. Wobei ja dort eigt alles passen müßte wenn alle Zylinder die gleiche Kompression haben oder irre ich mich da?

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Re: James Cook T1 Motorprobleme

Beitrag von reinhard_f » 16.05.2014 20:34

Nicht zwangsläufig wenn das Spiel zu großes hat man 100 % der Kompression aber die Steuerzeiten stimmen nicht.
Wer Bäume pflanzt, obwohl er weiß ,das er nie in deren Schatten sitzen wird, hat angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.

James Cook 207D Automatik (Modell 1978-1995 Typ 1) EZ 1978, H Nummer, Heckeinstig
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Re: James Cook T1 Motorprobleme

Beitrag von AndiP » 16.05.2014 21:56

Mindestens beim Diesel gibt es ein Sieb an der Entnahme unten im Tank. Ich schätze, das sieht beim Benziner nicht anders aus...
Kontrolliere als erstes das Ventilspiel, die korrekte Einstellung wird oft vernachlässigt und die Auswirkung unterschätzt!
1985er JC 309D mit 520.000km

Bastian

Re: James Cook T1 Motorprobleme

Beitrag von Bastian » 17.05.2014 22:24

Kurzer Zwischenstand,

leider konnte ich noch nicht das Ventilspiel angehen weil mir Werkzeug gefehlt hat.

habe dafür nochmal den "alten" Vergaser eingebaut und nun läuft der Motor eindeutig besser, besonders deutlich war der Unterschied nachdem ich ein paar Kilometer gefahren bin. Er hat besser Gas angenommen und keine Fehlzündungen im Vergaser gehabt. Leider läuft er noch nicht so rund wie er sollte und im kalten Zustand geht er noch im Leerlauf aus. Mal schauen ob ich das am Montag mit dem passenden Werkzeug an den Ventilen besser einstellen kann.

Ich habe heute von einem Mechaniker gehört das er ähnliche Probleme bei einem Bus hatte. Dort war die Masseverbindung Anlasser-Batterie-Karosse angerostet und nachdem die Verbindungen erneuert wurden lief der Motor wieder. Fand es sehr interessant, wobei ich mir das nicht so richtig erklären kann. Morgen schaue ich mir das mal genauer bei meinem James an.

Halte euch natürlich weiter auf dem laufenden....


Beste Grüße

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Re: James Cook T1 Motorprobleme

Beitrag von AndiP » 19.05.2014 20:11

Denkbar, dass das Leerlaufabschaltventil nicht mehr anzieht wenn das Massekabel zwischen Motor und Karosserie nicht mehr vorhanden ist...
Dann sollte der Anlasser aber auch nicht mehr funzen, der kriegt ja seine Masse über das gleiche Kabel

Andi
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Bastian

Re: James Cook T1 Motorprobleme

Beitrag von Bastian » 08.07.2014 11:40

Um das Thema zum Abschluss zu bringen.

Habe den Vergaser einem absoluten Fachmann übergeben

http://www.vergasertechnik.de/ Der alte Herr hat wirklich was aufm Kasten, kann ich jeden nur empfehlen.

Problem war bei meinem das die untere Fläche des Vergasers verzogen war, quasi dort wo er aufn Ansaugtrakt geschraubt wird. Dadurch hat er massiv Nebenluft gezogen.

Die Fläche wurde wieder plan geschliffen und nun läuft er wieder ordentlich.

Grüße

Bastian

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